Großer Post-Streik: Wie komme ich jetzt an meine Briefe und Pakete?
Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifstreik mit der Deutschen Post zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Seit Donnerstagnachmittag haben viele Beschäftigte die Arbeit niedergelegt – so auch in Hamburg. Worum es bei dem Streik geht und was jetzt mit den vielen Poststücken passiert, lesen Sie hier:
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Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifstreik mit der Deutschen Post zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Seit Donnerstagnachmittag haben viele Beschäftigte die Arbeit niedergelegt – so auch in Hamburg. Worum es bei dem Streik geht und was jetzt mit den vielen Poststücken passiert, lesen Sie hier:
Was passiert beim Post-Streik in Hamburg?
Am Donnerstag haben die Beschäftigten der großen Postzentren in Hamburg Hausbruch und Altona die Arbeit ab 17 Uhr niedergelegt. Insgesamt sind dadurch etwa 500.000 Briefe über Nacht liegen geblieben, sagte Lars-Uwe Rieck, Verdi-Fachbereichsleiter Postdienste Hamburg und Nord, auf Anfrage.
Das Paketumschlagszentrum in Allermöhe war von dem Streik zunächst nicht betroffen. Seit der Frühschicht wird in den Postzentren wieder gearbeitet, doch am Freitag sind nun die Zusteller zum Streik aufgerufen worden. In Hamburg betrifft das am Freitag rund 350 Mitglieder. Am Samstag kommen voraussichtlich noch einmal so viele hinzu. „Einen Regelbetrieb wird es voraussichtlich erst wieder am Montag geben”, so Rieck. Die Kunden müssen also einige Tage länger auf ihre Pakete und Briefe warten.
Warum wird bei der Post gestreikt?
In der zweiten Verhandlungsrunde für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten hatte es in Köln keine Fortschritte gegeben. „Die Arbeitgeber haben sich sehr deutlich geäußert, dass sie nicht bereit sind, den Reallohnverlust und die Inflation auszugleichen”, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Verdi halte die Forderungen jedoch für „notwendig, gerecht und machbar”.
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Die Gewerkschaft verlangt 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Der überwiegende Teil der Verdi-Mitglieder bei der Post habe ein niedriges Einkommen und könne Reallohnverluste nicht verkraften, betonte Kocsis. „Dass die Arbeitgeber den Ausgleich von Reallohnverlusten verweigern, ist angesichts der Milliardengewinne des Konzerns eine Provokation. Darauf werden die Beschäftigten in den Betrieben nun eine klare Antwort geben und ihren Forderungen mit Streiks Nachdruck verleihen.”
Haben die Postfilialen geöffnet?
Die Deutsche Post betreibt selbst keine Filialen mehr. Die Mitarbeitenden dort sind bei der Deutschen Bank oder bei Partnerfilialen beschäftigt. Die Filialen haben daher weiterhin geöffnet und nehmen Briefe und Pakete entgegen, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Auch wer bereits eine Mitteilung im Briefkasten hatte, dass ein Paket in die Filiale geliefert wurde, kann es dort abholen. Lediglich Post, die sich im Versand befindet, wird später ankommen als erwartet.
Sind weitere Streiks bei der Post geplant?
Ja. Verdi hat weitere Streiks für die Zeit bis zum 8. und 9. Februar geplant. Dann steht die nächste Verhandlungsrunde zwischen der Deutschen Post und der Gewerkschaft an. Sollte es dort nicht zu einer Einigung kommen, will Verdi eine Urabstimmung durchführen. Wenn sich dabei 75 Prozent der Beschäftigten-Mitglieder für eine Erweiterung der Streiks aussprechen, würden sie sich ausdehnen.