„Femme fatale“: Darum wird sexistische Kunst jetzt in Hamburger Museum gezeigt
Um das Vorstellungsbild der „Femme fatale“ geht es seit Donnerstag in der neuen Ausstellung der Hamburger Kunsthalle. Unter dem Titel „Blick – Macht – Gender“ will die epochenübergreifende Schau bis zum 10. April 2023 dem Stereotyp der erotisch-verführerischen und begehrenswerten Frau nachgehen, die Männer in ihren Bann und in ihr Unglück zieht.
Dabei wird nach Angaben der Kunsthalle die Entwicklung des Mythos vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart gezeigt. Unter den 200 Exponaten sind Gemälde präraffaelitischer Künstler ebenso wie Werke des Symbolismus, des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit. Mit Werken der frühen feministischen Avantgarde sowie aktuellen Arbeiten mit (queer-)feministischen Ansätzen solle der Bogen in die Gegenwart geschlagen werden, hieß es.
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„Das Frauenbild der Femme fatale zeigt, wie sehr die Kunstwelt über lange Zeit vom männlichen Blick dominiert war“, so Kultursenator Carsten Brosda (SPD). „In diesem Bild vereinten sich über Jahrhunderte Ansichten, die mit dem gegenwärtigen Verständnis von einer freien und gleichberechtigten Gesellschaft wenig zu tun haben.“
Kritische Auseinandersetzung mit Bild der „Femme fatale“
Die Kunsthalle wolle sich kritisch mit dem Bild der Femme fatale auseinandersetzen und ihm einen feministischen Blick entgegensetzen. „Mit dieser Ausstellung und dem vielfältigen Programm unterstreicht die Kunsthalle einmal mehr ihren Anspruch, gesellschaftlich relevante Themen zu behandeln.“ (dpa)