Kommentar: Der Adler auf der Brust scheint die deutschen Spieler zu lähmen
Es ist keine zwei Monate her, da strahlten die Granden beim DFB, als hätten sie den Heiligen Gral gefunden. Hansi Flick weg, Julian Nagelsmann da, alle Probleme gelöst. So die Hoffnung.
Am Samstagabend sah das dann schon anders aus. Jeder, der die deutsche 2:3-Niederlage im „Auswärtsspiel“ in Berlin gegen die Türkei gesehen hatte, konnte erkennen, dass es doch ein bisschen mehr braucht als das Handauflegen des jüngsten Bundestrainers der Nachkriegsgeschichte. Der 36-Jährige schien selbst desillusioniert, dass seine Profis, die in ihren Vereinen zum Teil zurzeit überragend performen, merkwürdig emotionslos im Hexenkessel auftraten.
Nagelsmann hat aus dem Bayern-Aus nicht hinreichend gelernt
Der Adler auf der Brust, er scheint zu lähmen statt zu beflügeln. Die Gründe hierfür zu erkennen und zu beseitigen, das wird die größte und schwerste Aufgabe von Nagelsmann in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten sein.
Nach dem Spiel gegen die Türkei war zu spüren, dass der Bundestrainer seine Dünnhäutigkeit, die ihm auch in der Zeit bei den Bayern zum Verhängnis geworden war, noch nicht hat ablegen können. Kritik an seiner Taktik bügelte er wirsch ab. Dem Ziel, die Menschen mitzureißen, das Feuer im Land des EM-Gastgebers zu entfachen, nähert er sich so nicht an.