Der verstorbene Elefant Santosh beim Training.
  • Der verstorbene Elefant Santosh beim Training.
  • Foto: Tierpark Hagenbeck

Plötzlicher Todesfall: Hagenbeck trauert um jungen Elefanten

Große Trauer im Tierpark Hagenbeck: Die Elefantenherde hat ihr jüngstes Mitglied verloren. Auslöser war offenbar ein Virus, das auch unter Menschen gefürchtet ist.

Der Elefant Santosh ist überraschend verstorben. Dies gab der Zoo in einer Pressemitteilung bekannt. Danach starb der Jungbulle bereits am Mittwoch nach nur zweitägiger Krankheit. Er wurde knapp fünf Jahre alt. „Es ist ein trauriger Tag für Hagenbeck. Wir sind zutiefst schockiert und in großer Trauer über dieses plötzliche Ereignis“, sagte Geschäftsführer Dirk Albrecht.

Hamburg: Tierpark Hagenbeck trauert um Elefant Santosh

Als Auslöser der Krankheit gelte ersten Erkenntnissen nach das Herpes-Virus. Der „hochpathogene Erreger“ sei immer wieder verantwortlich für den Tod von Jungtieren in Zoos auf der ganzen Welt. Hagenbeck zufolge starben allein in europäischen Zoos mehr als 30 asiatische Elefanten in den vergangenen 30 Jahren an Herpes. Gegen das Virus, das auch unter Menschen stark verbreitet ist, gibt es bisher keinen wirksamen Impfstoff.

Der Zoo kündigte an, die genauen Umstände von Santosh‘ Tod mittels einer pathologischen Untersuchung zu überprüfen. Alle veterinärmedizinischen Maßnahmen zur Rettung des Elefanten seien bedauerlicherweise erfolglos geblieben. Nach Angaben des Zootierarztes Dr. Michael Flügger ist die Überlebenschance beim Ausbrechen der Krankheit gering. Jeder Elefant trage das Virus „schlummernd in sich“. Ob in Gefangenschaft oder in freier Wildbahn, spiele dabei keine Rolle. Gleichwohl sind vor allem Jungtiere gefährdet. Alle weiteren Herdenmitglieder sollen nicht gefährdet sein, da sie das Risikoalter bereits überschritten haben.

Immer wieder sterben Jungtiere im Hamburger Zoo

Santosh kam im Jahr 2018 an Heiligabend im Tierpark zur Welt, seine Mutter ist die 33-jährige Elefantenkuh Lai Sinh. Lai Sinh wurde in Vietnam geboren und kam Mitte der 1990er Jahre nach Hamburg.

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Anlässlich des Todes des jungen Elefanten fordert die Tierrechtsorganisation „Peta“ ein Ende der Elefantenhaltung im Tierpark. Durch die Haltung setzte man die Tiere unter „enormen Stress“, was das Risiko eines Krankheitsausbruchs erhöhen könne. Die Organisation verweist auf frühere Todesfälle von Jungtieren im Hamburger Zoo: 2018 starben erst Kanja und Anjuli am Herpes-Virus, im vergangenen Jahr dann der Jungbulle Raj. Auch er wurde nur vier Jahre alt. (doe)

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