Zustand sehr kritisch: Ex-Formel-1-Star bei Verkehrsunfall schwer verletzt
Der frühere Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi ist am Freitag bei einem Verkehrsunfall im Rahmen eines Handbike-Staffelrennens in der Toskana schwer verletzt worden. Der viermalige Paralympics-Sieger wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus in Siena geflogen.
Nach Angaben der Klinik habe der 53-Jährige mehrere Frakturen erlitten, sein Zustand sei nach einem neurochirurgischen Eingriff sehr kritisch. Laut der Nachrichtenagentur AP erlitt Zanardi ein schweres Kopftrauma.
Der Unfall ereignete sich in der Nähe der Stadt Pienza. „Alex hat die Kontrolle über sein Handbike verloren, sich zweimal überschlagen und ist dann mit einem Lastwagen kollidiert. Der Zusammenprall war schrecklich“, sagte Mario Valentini, Trainer des italienischen Para-Radsport-Nationalteams, der Zeitung Corriere Della Sera. Demnach war Zanardi bei Bewusstsein und hat gesprochen.
Alessandro Zanardi bei Unfall schwer verletzt
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte sprach Mut zu. „Du hast niemals aufgegeben und mit deiner außergewöhnlichen Stärke Tausende Schwierigkeiten überwunden“, twitterte Conte am Abend. „Gib nicht auf. Ganz Italien kämpft mit dir.“
Alessandro Zanardi verlor 2001 bei einem Unfall beide Beine
Der Italiener hatte 2001 bei einem Unfall auf dem EuroSpeedway Lausitz beide Beine verloren. Zwei Jahre später kehrte er in den Motorsport zurück. 2012 und 2016 gewann Zanardi mit dem Handbike bei den Paralympics insgesamt vier Gold- und zwei Silbermedaillen.
Alessandro Zanardi fuhr acht Jahre in der Formel 1
Zwischen 1991 bis 1999 absolvierte er 41 Rennen in der Formel 1. Zwei Jahre nach seinem letzten Auftritt in der Königsklasse kam es in der Champ-Car-Serie, die Zanardi zuvor bereits zweimal gewonnen hatte, zu dem folgenschweren Crash. Dabei verlor Zanardi nach einem Boxenstopp in Führung liegend die Kontrolle über sein Fahrzeug und wurde vom über 300 km/h schnellen Wagen des Kanadiers Alexandre Tagliani getroffen. Im Anschluss musste Zanardi mehrmals wiederbelebt werden. (MP/sid/dpa)