St. Paulis Saliakas erzielt Wende-Hammer und kassiert Trainer-Tadel
Es ist eine Woche, die Manolis Saliakas nicht so schnell vergessen wird. Am Dienstag hatte St. Paulis Rechtsverteidiger sein langersehntes Comeback im Trikot der griechischen Nationalmannschaft gegeben und durfte ein paar Minuten gegen Frankreichs Starensemble um Kylian Mbappé spielen. Vier Tage später brachte er seine Kiezkicker im heißen Nordduell in Rostock mit einem Traumtor zurück ins Spiel – der Startschuss für die furiose Wende und den 3:2-Sieg. Ein echter Wende-Hammer. Sein Trainer fand neben lobenden auch kritische Worte.
Total kaputt, aber glücklich. „Ich bin happy, dass wir gewonnen und ich ein Tor erzielt habe“, ließ der 27-Jährige nach der Partie im Ostseestadion ausrichten, nachdem er schnell in der Kabine verschwunden war.
Es war sein erster Saisontreffer – und was für einer! Ein Hammer. Beim Stand von 0:1 hatte Eric Smith den Ball vor dem Sechzehner der Gastgeber quergelegt und Saliakas die Pille aus 18 Metern mit Rechts ins linke obere Eck genagelt (15.).
Fabian Hürzeler lobt Manolis Saliakas
Die nächste braun-weiße Bude der Kategorie „Tor des Monats“, wo doch gerade erst Connor Metcalfe für ein solches ausgezeichnet worden war. Die Kiezkicker haben in dieser Saison ein Füßchen für besonders schöne Treffer.
„Überragend“, nannte Trainer Fabian Hürzeler den Kunstschuss des Dauerbrenners und Leistungsträgers, der 13 der 14 Saisonspiele von Anfang an bestritten hat und nur am 6. Spieltag gegen Kiel krankheitsbedingt gefehlt hatte. „Wir wissen, dass Manos eine sehr gute Pass- und Schusstechnik hat. Dass er sich so belohnt, freut mich natürlich für ihn.“
Das Traumtor war noch nicht alles. Saliakas schlug auch kurz darauf die Flanke vor dem 2:1 von Hartel, der im zweiten Versuch den Ball im Tor unterbrachte (18.). Beinahe hätte er in der Schlussphase das 4:2 erzielt und den Sack zugemacht, doch nach einem furiosen Alleingang scheiterte er an Hansa-Schlussmann Kolke (88.).
Es war etwas zu viel der Offensivaktionen in dieser Phase, weshalb Trainer Fabian Hürzeler reagierte und mit Lars Ritzka einen frischen Außenverteidiger für die lange Nachspielzeit brachte.
Hürzeler rügt taktisches Verhalten von Saliakas
„Wenn er das Tor macht, sagt jeder: Wahnsinnsspiel von ihm“, sagte der Coach zu Saliakas‘ Offensivdrang in der zweiten Halbzeit. „So aber sieht es so aus, dass er die langen Wege nach hinten nicht mitmacht, aber genau aus dem Grund haben wir reagiert. Vielleicht hätten wir schon früher reagieren müssen. Das müssen wir definitiv nochmal analysieren.“
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Kritische Worte, auch selbstkritische – die aber nichts daran ändern, dass St. Paulis Mann mit der Rückennummer 2 ein über weite Strecken starkes Spiel gemacht und ganz entscheidenden Anteil an der braun-weißen Wende hatte.