Sanitäter verlegen einen Überlebenden des Schiffsunglücks in ein Krankenhaus auf der nordöstlichen Ägäisinsel Lesbos.
  • Sanitäter verlegen einen Überlebenden des Schiffsunglücks in ein Krankenhaus auf der nordöstlichen Ägäisinsel Lesbos.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Panagiotis Balaskas

Frachter untergegangen – Ein Toter und 12 Seeleute vermisst

Tragödie vor Griechenland: Rund 4,5 Seemeilen südwestlich der Insel Lesbos ist am frühen Sonntagmorgen ein Frachter mit 14 Mann Besatzung aus bisher ungeklärtem Grund untergegangen. Mindestens ein Seemann soll dabei ums Leben gekommen sein, einer konnte gerettet werden – 12 weitere Seeleute werden vermisst.

Lediglich einer der Schiffbrüchigen konnte von der Besatzung eines Rettungshubschraubers im stürmischen Meer auf einem Fass liegend entdeckt, geborgen und in Sicherheit gebracht werden, wie der griechische Rundfunk (ERT) am Nachmittag unter Berufung auf die Küstenwache berichtete. Einer der zunächst 13 vermissten Seeleute wurde im Laufe des Sonntags tot gefunden, wie die AFP berichtet, welche sich auf die griechische Küstenwache beruft. Die Hoffnung, weitere Überlebende aus dem Wasser retten zu können, schwand am frühen Abend zusehends – nach Einbruch der Dunkelheit mussten die zwei beteiligten Hubschrauber die Suche einstellen.

Frachter „Raptor“ ist in der Nacht zu Sonntag vor Lesbos gesunken

Der Frachter „Raptor“ hatte nach Angaben eines Sprechers der Küstenwache zunächst einen Maschinenschaden gemeldet und anschließend am Sonntagmorgen ein Notsignal gesendet. Danach verschwand das Schiff von den Radarschirmen der Küstenwache. „In der Region herrschten zu diesem Zeitpunkt starke Winde mit bis zu 4,5 Meter hohen Wellen“, sagte der Sprecher. Bei der Fracht solle es sich um Salz handeln.

Griechische Medien veröffentlichten im Laufe des Tages Fotos und Videos, die zeigten, mit welch schweren Bedingungen die Helfer bei den Such- und Rettungsaktionen zu kämpfen hatten. Die Aufnahmen entstanden unter anderem von der Brücke eines griechischen Kriegsschiffes aus. Zu sehen ist, wie die Gischt der hohen Wellen das Deck einer Marinefregatte überspült. Neben der Fregatte beteiligten sich auch drei Boote der Küstenwache und vorbeifahrende Schiffe an der Suche nach den Vermissten.

Mindestens ein Seemann kam bei dem Unglück ums Leben

Laut dem Online-Seefahrtsportal „Marinetraffic.com“ war das Unglücksschiff unter der Flagge des Inselstaats Komoren auf dem Weg von Ägypten nach Istanbul. Die Besatzungsmitglieder sollen aus Syrien, Indien und Ägypten stammen.

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Im Südosten Europas tobt seit Samstag ein schwerer Sturm. Stellenweise erreichen die Winde nach Angaben des Meteorologischen Amtes in Athen (EMY) Böen bis Stärke elf – das entspricht „orkanartigem Sturm“ mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern die Stunde. Fast alle Fährverbindungen zwischen den griechischen Inseln und dem Festland wurden deshalb vorübergehend eingestellt. (dpa/mp)

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