Extrem selten: Infektion mit speziellem Grippe-Virus in Großbritannien nachgewiesen
In Großbritannien ist eine Infektion mit einem speziellen Schweinegrippe-Virus nachgewiesen worden. Eine Ansteckung mit dieser H1N2-Variante sei zuvor noch nie im Land erfasst worden, teilte die britische Gesundheitsbehörde UKHSA (UK Health Security Agency) am Montag mit. Der Erreger unterscheidet sich demnach etwas von dem anderer Fälle bei Menschen in jüngster Zeit, ähnelt aber den Viren in britischen Schweinen.
Der Erreger vom Typ Influenza A(H1N2)v sei im Rahmen einer Routine-Überwachung per PCR-Test in einem einzelnen Fall entdeckt worden, hieß es in der Mitteilung. Die betroffene Person sei wegen Atemwegsbeschwerden getestet worden, habe einen milden Krankheitsverlauf gehabt und sei inzwischen wieder vollkommen genesen. Die Ansteckungsquelle war zunächst nicht bekannt.
Ansteckungen meist harmlos, bergen aber Risiko
Die Schweinegrippe ist als virale Atemwegserkrankung bei Schweinen sehr verbreitet, bedeutsam sind vor allem die Subtypen H1N1, H1N2, H3N2 und H3N1. H und N bezeichnen die beiden Eiweiße der Virushülle: Hämagglutinin und Neuraminidase. Mitunter kommt es zu Ansteckungen bei Menschen, die in der Regel harmlos verlaufen. Sie bergen aber das Risiko, dass sich das Virus zu einem gefährlicheren, von Mensch zu Mensch übertragbaren Erreger wandelt.
Die Situation werde genau beobachtet und in Teilen der Grafschaft North Yorkshire seien die Überwachungsmaßnahmen verschärft worden, hieß es von der Gesundheitsbehörde UKHSA. „Wir arbeiten eilig daran, die engen Kontakte zu ermitteln und eine potenzielle Übertragung zu reduzieren“, sagte Meera Chand, die bei der UKHSA für entsprechende Vorfälle zuständig ist.
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Weltweit gab es seit 2005 nach Angaben der UKHSA 50 erfasste Fälle von Influenza A(H1N2)v beim Menschen. Genetisch verwandt zu der nun in Großbritannien gefundenen Variante (1b.1.1) sei aber keiner davon gewesen.
Eine Variante des Subtyps H1N1 hatte sich von 2009 an von Mexiko ausgehend in viele Länder ausgebreitet. Nach anfänglicher großer Sorge wurde relativ bald klar, dass die Erkrankungen im Mittel milder verliefen als zunächst angenommen. (mp/dpa)