Schnee und Glätte-Unfall: Winter hat den Norden weiter fest im Griff
Das winterliche Wetter hat Hamburg auch weiterhin fest im Griff. In der Nacht zu Samstag hat es im ganzen Norden stark geschneit, in Wilhelmsburg rutschte ein Mercedes in den Graben. Wir halten Sie hier über die Schneelage auf dem Laufenden.
Samstag, 2. Dezember
8.38 Uhr: In der Nacht zu Samstag schneite es beinahe ununterbrochen – der Hamburger Winterdienst ist seit den frühen Morgenstunden im Dauereinsatz. Die Straßen sind zum Teil sehr glatt, Autofahrer sollten deshalb besonders vorsichtig fahren. In Wilhelmsburg kam es am frühen Samstagmorgen zu einem Glätte-Unfall: Ein Mercedes-Fahrer rutschte von der Straße und landete mit seinem Wagen im Graben. Zum Glück wurde niemand verletzt. Der Unfall ereignete sich um 1.15 Uhr auf der Straße Kornweide, wie ein Polizei-Sprecher der MOPO sagte. Vermutlich wegen der glatten Fahrbahn kam der 20-jährige Mann von der Straße ab. Der Fahrer blieb unverletzt. Die Feuerwehr zog das Auto aus dem Graben. Während des Einsatzes wurde die Kornweide in der Nähe der B75 stadteinwärts gesperrt – um 2.37 Uhr war die Straße wieder frei.
Freitag, 1. Dezember
13.07 Uhr: Bei einem Verkehrsunfall im Landkreis Emsland sind fünf Menschen leicht verletzt worden. Ein Transporter kam in der Gemeinde Sögel vermutlich aufgrund der Wetterbedingungen am Donnerstagmorgen von der Straße ab und geriet ins Schleudern, wie die Polizei sagte.
Der Wagen kam in einem Graben zum Stehen. Der 30 Jahre alte Fahrer sowie vier Mitfahrer wurden leicht verletzt.
Schwerer Glätteunfall bei Grömitz – neue Details
12.54 Uhr: Zu dem schweren Verkehrsunfall bei Grömitz in Schleswig-Holstein (s. Ticker-Eintrag von 6.56 Uhr) hat die Polizei weitere Details bekanntgegeben. Demnach sind sechs Menschen verletzt worden, vier davon schwer. Lebensgefahr habe für keinen der Verletzten bestanden, sagte ein Polizeisprecher. Zunächst war noch von neun Verletzten die Rede gewesen.
Nach Angaben der Polizei war ein 32 Jahre alter Fahrer eines SUV aus Hamburg am Mittwochabend in einer Rechtskurve in den Gegenverkehr geraten und dort mit dem Auto einer 39 Jahre alten Frau aus dem Kreis Ostholstein zusammengestoßen. Dabei seien vier Insassen des SUV schwer verletzt worden, darunter auch ein drei Jahre altes Kind.
Ein fünfter Mitfahrer des SUV im Alter von 66 Jahren sowie die 39-jährige Fahrerin des entgegenkommenden Autos wurden bei dem Unfall leicht verletzt. Als Unfallursache geht die Polizei von nicht angepasster Geschwindigkeit aus. Die Bundesstraße 501 war für rund zwei Stunden voll gesperrt.
10.56 Uhr: Wegen eines Warnstreiks im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes der Länder ist es zu Einschränkungen beim Winterdienst in Niedersachsen gekommen. Wie geplant seien ab Mitternacht alle Räumfahrzeuge von staatlichen Straßenmeistereien in der Garage geblieben, sagte ein Verdi-Sprecher.
Am Abend zuvor sei noch gestreut worden, sodass ein Verkehrschaos zunächst ausgeblieben sei, die Räumung durch private Räumdienste dauere am Morgen nur etwas länger. Auch die Polizeisprecher in verschiedenen Regionen Niedersachsens bestätigten, dass die Verkehrslage in der Nacht und am frühen Morgen trotz der Streiks verhältnismäßig entspannt geblieben sei.
Zwei Brücken, die Jann-Berghaus-Brücke in Leer und die Huntebrücke in Berne bei Oldenburg, seien ebenfalls in Folge des Warnstreiks gesperrt worden. Dort bildeten sich am Morgen Staus.
Auto kollidiert mit Räumfahrzeug – zwei Verletzte
10.26 Uhr: Unfall auf schneeglatter Straße: Beim Crash mit einem Räumfahrzeug des Winterdienstes sind am Mittwochabend bei Anklam in Mecklenburg-Vorpommern zwei Männer leicht verletzt worden.
Wie die Polizei sagte, habe ein 57 Jahre alter Mann mit seinem Auto das Schiebeschild eines entgegenkommenden Räumfahrzeuges gestreift. Daraufhin habe sich der Wagen gedreht und sei mit einem entgegenkommenden Transporter zusammengestoßen, der hinter dem Räumfahrzeug fuhr.
Der Unfallverursacher und der 60 Jahre alte Fahrer des Transporters wurden leicht verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Der 41-jährige Fahrer des Räumfahrzeuges blieb unverletzt.
Die Bundesstraße im Landkreis Vorpommern-Greifswald musste nach dem Unfall voll gesperrt werden. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf 26 000 Euro.
Schneeglätte: Frau nach Frontalcrash mit Lkw in Lebensgefahr
9.21 Uhr: Bei einer Frontalkollision eines Autos mit einem Sattelzug in Georgsmarienhütte (Landkreis Osnabrück) sind drei Menschen schwer verletzt worden. Bei mindestens einer Person bestehe nach dem Unfall auf einer Kreisstraße am Mittwochabend Lebensgefahr, sagte ein Polizeisprecher.
Die Polizei geht davon aus, dass der Autofahrer die Geschwindigkeit nicht an die Witterungsbedingungen angepasst hatte. Die Straße war verschneit. Bei den Schwerverletzten aus dem Wagen soll es sich nach Angaben des Polizeisprechers um jüngere Menschen handeln.
Fahrer und Beifahrer des Lasters erlitten einen Schock, wurden aber nicht verletzt. Weitere Informationen lagen zunächst nicht vor. Die Kreisstraße wurde nach dem Unfall voll gesperrt.
Winterdienst im Warnstreik – Verkehrschaos bleibt aus
9.01 Uhr: Wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi im Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr ist es in Schleswig-Holstein am Donnerstagmorgen zu Einschränkungen im Winterdienst gekommen. Der Warnstreik der 22 Straßenmeistereien habe wie geplant um Mitternacht begonnen, sagte ein Verdi-Sprecher am Morgen.
Ein Verkehrschaos sei jedoch ausgeblieben, hieß es vonseiten der Polizei. Die Autofahrer hätten sich mittlerweile an die Witterungsverhältnisse angepasst.
8.54 Uhr: Ist die klirrende Kälte die Ursache? In Steinwerder wurde die Zufahrt zur Köhlbrandbrücke nach einem Wasserrohrbruch unterspült. Die Straße Roßdamm ist gesperrt, es gibt lange Staus. Mehr dazu hier.
8.47 Uhr: Strenger Frost bis -6 Grad hat Nässe und Schneematsch auf Hamburgs Straßen gefrieren lassen – das bedeutet für den Winterdienst der Stadtreinigung (SRH) wieder vollen Einsatz. Seit 2.30 Uhr am Donnerstagmorgen sind erneut 725 Einsatzkräfte mit bis zu 280 Streufahrzeugen unterwegs, um wichtige Straßen und Radwege befahrbar zu machen.
Es ist der dritte Volleinsatz in Folge. Die Kräfte streuen auch auf Gehwegstrecken ohne Anlieger, an Busbuchten, Bushaltestellen und Zebrastreifen.
Trotz des umfangreichen Einsatzes kann es weiterhin glatt sein. Die SRH bittet deshalb alle Verkehrsteilnehmenden um Vorsicht, insbesondere auf Brücken und auf Nebenstraßen.
Tödlicher Glätteunfall im Emsland
8.34 Uhr: Beim Zusammenstoß eines Autos mit einem Lkw im Emsland ist die Autofahrerin ums Leben gekommen. Der Unfall habe sich am Mittwochmittag in Dörpen an der Auffahrt zur Bundesstraße 401 ereignet.
Laut Feuerwehr sei das Auto von der Straße geschleudert worden. Die Fahrerin wurde im Wagen eingeklemmt und von der Feuerwehr geborgen.
Ein Rettungswagen brachte die Frau in ein Krankenhaus, wo sie ihren Verletzungen erlag. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt. Angaben zum Alter der Unfallbeteiligten machte die Feuerwehr nicht.
Glatte Fahrbahn: Fahrzeug durchbricht Brückengeländer im Hafen
7.25 Uhr: Schwerer Unfall im Hamburger Hafen – doch vom Verursacher fehlt jede Spur: Gegen 23 Uhr waren Polizei, Feuerwehr und DLRG an der Reiherstiegbrücke zwischen Steinwerder und dem Kleinen Grasbrook im Einsatz. Das Geländer war durchbrochen und ragte weit über den Seitenarm der Elbe hinaus. Offenbar war ein Lkw auf der glatten Fahrbahn dagegen gekracht – und möglicherweise ins Wasser gestürzt.
Die Einsatzkräfte, darunter die Wasserschutzpolizei und die DLRG mit einem Sonarboot, suchten das Wasser ab. Laut Polizei fanden sie ein Nummernschild im Wasser. Von einem Fahrzeug war im flachen Wasser aber nichts zu sehen.
Die Feuerwehr bog das Geländer wieder zur Brücke heran und sicherte die Unfallstelle provisorisch. Die Brücke zwischen der Neuhöfer Straße und dem Neuhöfer Damm wurde gegen 24 Uhr wieder freigegeben. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Unfallflucht.
Neun Verletzte bei Glätteunfall: Dreijähriges Kind schwer verletzt
6.56 Uhr: Auf der Bundesstraße 501 bei Grömitz in Schleswig-Holstein ist es am späten Mittwochabend zu einem schweren Verkehrsunfall auf glatter Straße gekommen. Insgesamt neun Personen sind verletzt worden, drei davon schwer. Bei einem der drei Schwerverletztem handelt es sich um ein dreijähriges Kind. Lebensgefahr besteht laut Polizeiangaben vom Donnerstagmorgen nicht.
Ein 32-jähriger Autofahrer war demnach bei Glätte zu schnell unterwegs, als sein Wagen ins Schleudern geriet. Er stieß mit einem anderen Wagen im Gegenverkehr zusammen. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
Streik im Norden: Winterdienst nur „eingeschränkt“
6.43 Uhr: In drei nördlichen Bundesländern sollen die Straßenmeistereien am Donnerstag bestreikt werden. In Niedersachsen und Bremen rief die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte der Straßenmeistereien im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder zum 24-stündigen Warnstreik ab 6 Uhr auf. In Schleswig-Holstein rief Verdi die Beschäftigten im Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr zum Streik auf. Es gebe „nur einen eingeschränkten Winterdienst“, teilte die Gewerkschaft mit.
In der Nacht kam es auf den Straßen in Schleswig-Holstein noch zu keinen größeren Einschränkungen. „Es ist alles sehr gefroren und fast Minus 10 Grad. Bisher aber ruhig. Mit dem Warnstreik müssen wir mal gucken, ob da alles so läuft“, sagte ein Sprecher im Lagezentrum Schleswig-Holstein.
Wegen Glätte: Airbus kommt in Hamburg von Landebahn ab
6.34 Uhr: Am Hamburger Flughafen ist um kurz vor 19 Uhr am Mittwochabend eine Eurowings-Maschine aus Stuttgart nach der Landung von der Piste abgekommen. Laut einer Sprecherin von Eurowings war Glatteis die Ursache für das Abkommen des Flugzeugs von der Bahn. Mehr dazu lesen Sie hier.
Feuerwehr im Norden mit dringendem Appell
19 Uhr: Angesichts der winterlichen Bedingungen ruft der Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, auch Hydranten von Schnee zu befreien. „Die Schneeräumung an Hydranten ist von entscheidender Bedeutung, da eine rasche Reaktion der Feuerwehr im Notfall Leben retten kann“, heißt es in einer Mitteilung. „Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, nicht nur ihre eigenen Gehwege und Zufahrten freizuräumen, sondern auch einen Blick auf die nahegelegenen Hydranten zu werfen.“
Die Hydranten seien mit speziellen Schildern markiert, sodass sie auch bei Schneedecke leicht zu lokalisieren sein sollten. Ein weiterer wichtiger Punkt sei außerdem das bewusste Parken in der Nähe von Hydranten: „Fahrzeuge sollten so abgestellt werden, dass die Hydranten nicht verdeckt sind und im Bedarfsfall unverzüglich genutzt werden können.“
Lkw-Unfall auf A7: Autobahn voll gesperrt
17.30 Uhr: An der Grenze zu Dänemark ist es auf der A7 zu einem schweren Lkw-Unfall gekommen. Der Crash ereignete sich am Mittwochnachmittag gegen 16 Uhr in der Nähe der Stadt Ellund. Ein Sattelzug ist an einem Stau-Ende auf einen anderen gefahren – nach ersten Erkenntnissen wurde dabei ein Fahrer schwer, der andere leicht verletzt.
Die Autobahn wurde nach Angaben von vor Ort in Richtung Norden voll gesperrt. Der Verkehr wird demnach an der Anschlussstelle Harrislee abgeleitet.
Kiel: Frau steckt mit Elektro-Rollstuhl im Schnee fest
16 Uhr: Eine Kielerin ist am Mittwochvormittag in eine missliche Lage geraten: Sie steckte mit ihrem Elektro-Rollstuhl im Bereich Hasseldieksdamm auf dem Gehweg fest. Wegen der Kälte gaben die Batterien ihres Gefährts den Geist auf, die Frau steckte fest und fror. Da der Rollstuhl sich aufgrund des anhaltenden Schnees nicht schieben ließ, griffen die Beamten zu einer eher ungewöhnlichen Methode – und schleppten den Rollstuhl kurzerhand an die in 200 Meter entfernte Wohnanschrift der Frau ab.
Mitten im Winterchaos: Streiks im Straßendienst
16.35 Uhr: Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes der Länder kündigte die Gewerkschaft Verdi für Donnerstag einen Warnstreik im Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr in Schleswig-Holstein an. Daher gebe es an dem Tag „nur einen eingeschränkten Winterdienst“, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch in Kiel mit. Eine Notdienstvereinbarung gebe es wie auch bei vergangenen Streiks nicht.
Die Beschäftigten der 22 Straßenmeistereien im Land seien nach dem Wintereinbruch im Norden seit Dienstagabend und noch bis Mittwoch Mitternacht im Winterdienst im Einsatz, um die Straßen zu räumen, so die Gewerkschaft. „Danach beginnt ab 0 Uhr der geplante Warnstreik.“
Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Tarifgemeinschaft der Länder hatte in der zweiten Verhandlungsrunde hingegen deutlich gemacht, dass sie die Forderungen für viel zu hoch und nicht leistbar hält. Bei der dritten Gesprächsrunde geht es ab dem 7. Dezember in Potsdam in den Verhandlungen für die bundesweit rund 1,1 Millionen Angestellten weiter.
Dabei hatte es bereits am Mittwoch zahlreiche Unfälle wegen der Glätte auf den Straßen gegeben: Insgesamt rückte die Polizei im Kreis Segeberg 40 Mal witterungsbedingt aus. Davon waren sechs Einsätze auf der A7, zwei auf der A20 und einer auf der A21. Im Kreis Pinneberg gab es den Angaben zufolge insgesamt zehn Einsätze. Es blieb zumeist bei Sachschäden. Im nördlichen Landesteil gab es nach Angaben der Polizeidirektion Flensburg von Dienstagabend bis Mittwochmorgen 52 wetterbedingte Einsätze.
Auch im Bereich der Polizeidirektion Kiel wurden zahlreiche Unfälle registriert. Zumeist kamen Fahrzeuge von der glatten und verschneiten Fahrbahn ab und rutschten in Gräben oder Leitplanken. Auch mehrere Lastwagen stellten sich demnach quer, so dass teilweise Straßenabschnitte, Bundesstraßen und Autobahnen vorübergehend gesperrt werden mussten. In den meisten Fällen blieb es aber bei Blechschäden.
In Hamburg verzeichnete die Verkehrsleitzentrale übrigens nicht mehr Unfälle: Es sei wegen des schlechten Wetters deutlich weniger auf den Straßen los gewesen, sagte eine Sprecherin.
Am Vormittag in MV: 93 Verkehrsunfälle in vier Landkreisen
16.25 Uhr: Allein bis zum Mittwochmittag (12.30 Uhr) registrierte die Polizei in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Nordwestmecklenburg, Rostock sowie den kreisfreien Städten Rostock und Schwerin insgesamt 93 Verkehrsunfälle. In den meisten Fällen sei es bei Sachschäden geblieben. In einigen, wenigen Fällen seien Personen leicht oder sogar schwer verletzt worden.
Ein dramatischer Verkehrsunfall ereignete sich auf der Kreisstraße 60 zwischen Spantekow und Japenzin (Landkreis Vorpommern-Greifswald). Dort wurde eine 24-jährige Frau schwer verletzt. Sie kam laut Polizei aufgrund von Winterglätte auf gerader Strecke von der Straße ab und kollidierte mit einem Baum. Sie wurde mit schweren, aber nicht lebensbedrohlichen Verletzungen mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus Anklam gebracht.
Zwischen Gösslow und Neuenrode (Kreis Ludwigslust-Parchim) kam ein Pkw am Vormittag von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem Baum. Der eingeklemmte Fahrer musste aus seinem Auto befreit werden und wurde schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus nach Hamburg gebracht.
Ein Sattelauflieger samt Anhänger kam im Bereich der L14 kurz vor Glasewitz nach rechts von der Fahrbahn ab und rutschte in einen Straßengraben. Auch er musste geborgen werden. Von der Polizei Neubrandenburg hieß es, dass Unfälle in schnellem Takt gemeldet würden. Innerhalb von einer halben Stunde habe man vier glättebedingte Unfälle zu verzeichnen gehabt.
Bis -14 Grad in Hamburg! Warnung vor strengem Frost
13.53 Uhr: Als wären Schnee, Straßenglätte und die daraus resultierenden Unfälle noch nicht genug: Es wird noch kälter in Hamburg und Norddeutschland – viel kälter! Bis zu -14 Grad kann es in der Nacht zum Donnerstag werden, heißt es in einer amtlichen Warnung vor „strengem Frost“, die über Apps wie „Nina“ verbeitet wird. Die Tiefstwerte können demnach an den meisten Orten im Norden zwischen -7 und -12 Grad liegen. Aber: „Bei längerem Aufklaren sinken die Temperaturen auf Werte bis -14 Grad“, so die Warnung. Also: am besten zu Hause bleiben.
13.40 Uhr: Die Polizei Kiel erwies sich am Mittwochmorgen als der sprichwörtliche Freund und Helfer: Im Bereich Hasseldieksdamm steckte eine Dame mit ihrem Elektro-Rollstuhl auf dem Gehweg fest – die Batterie hatte aufgrund der Kälte den Geist aufgegeben. Die Nutzerin begann zu frieren.
Eine zufällig vorbeifahrende Streifenwagenbesatzung zögerte nicht lange und verbrachte die Dame nach Hause. Da der Rollstuhl sich nicht bewegen ließ, sondern lediglich den Schnee vor sich herschob, griffen die Beamten zu einer eher ungewöhnlichen Methode: Sie schleppten den Rollstuhl kurzerhand mit dem Streifenwagen zur 200 Meter entfernten Wohnanschrift ab.
A19 bei Rostock: 40-Tonner stellt sich quer
12.42 Uhr: Auf der Autobahn 19 zwischen den Anschlussstellen Laage und Kavelstorf in Richtung Rostock geriet am Morgen ein 40-Tonner-Lkw ins Schlingern. Das Fahrzeug stellte sich quer zur Fahrtrichtung und versperrte die Strecke vollständig. Wie die Polizei sagte, werde die Vollsperrung noch mehrere Stunden andauern, da zunächst ein Spezialkran angefordert werden müsse. Die Polizei leitet den Verkehr ab der Anschlussstelle Laage um. Verletzt wurde niemand.
Glätteunfall: Schwerer Crash auf A1 bei Lübeck
12.03 Uhr: Die Polizeidirektion Lübeck meldet seit Mitternacht 37 Verkehrsunfällen. Während die Anzahl der Crashs im Stadtgebiet mit acht Unfällen überschaubar ist, ereigneten sich im Kreis Ostholstein bis 7.30 Uhr 17 und mit beginnendem Berufsverkehr nochmals zwölf weitere Verkehrsunfälle. Mehrere Fahrzeuge rutschten in den Graben oder fuhren aufeinander auf.
Weniger glimpflich ging ein Crash auf der A1 nahe der Anschlussstelle Bad Schwartau gegen 9 Uhr aus. Beim Absichern eines zuvor an die Leitplanke gekrachten VW Lupo aus Lübeck kam es zu einem Folgeunfall.
Bisherigen Erkenntnissen zufolge befuhr ein 58 Jahre alter Ostholsteiner mit seinem Audi den linken Fahrstreifen der A1 in Richtung Fehmarn. Auf der glatten Fahrbahn geriet der Wagen ins Schleudern, prallte gegen die Mittelschutzplanke und kollidierte mit dem absichernden Streifenwagen.
Ein parallel auf dem rechten Fahrstreifen fahrender Sattelzug aus Polen versuchte noch auszuweichen, konnte einen Zusammenstoß mit dem Audi sowie dem Streifenwagen jedoch nicht verhindern. Durch den Aufprall wurde der Streifenwagen gegen die Außenschutzplanke geschoben.
Zwei Beamtinnen erlitten leichte Verletzungen, eine Polizistin kam vorsorglich ins Krankenhaus. Die Beifahrerin des Audi wurde mit leichten Verletzungen ambulant versorgt. Die drei beteiligten Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden.
Schnee und Glätte: 40 Einsätze im Kreis Segeberg
11.23 Uhr: Die Polizei-Regionalleitstelle in Elmshorn verzeichnet aktuell eine hohe Anzahl an witterungsbedingten Verkehrsunfällen und liegengebliebenen Fahrzeugen.
Von Dienstag Abend um 21 Uhr bis Mittwoch um 10 Uhr gab es im Kreis Pinneberg zehn Einsätze. In einem Fall war die A7 und in zwei Fällen die BAB 23 betroffen.
Im gleichen Zeitraum war der Kreis Segeberg mit insgesamt 40 Einsätzen deutlich mehr betroffen. Sechsmal war die Polizei auf der A7, zweimal auf der A20 und einmal auf der A21 witterungsbedingt im Einsatz.
Die Verkehrsunfälle beschränkten sich vornehmlich auf Sachschäden. Nur in Einzelfällen wurden auch Personen leicht verletzt. Die Polizei stuft die Verkehrslage immer noch als angespannt ein. Sie rät daher, das Auto am Mittwoch nach Möglichkeit stehen zu lassen.
63 Glätteunfälle im Raum Kiel – Autofahrer rammt Ampel
10.01 Uhr: Die Regionalleitstelle Kiel verzeichnete am Mittwochmorgen mit dem Einsetzen des Berufsverkehrs mehr als 63 Unfälle. Meist rutschten Fahrzeuge von der glatten, verschneiten Fahrbahn in den Graben oder gegen die Leitplanke. Auch mehrere Lkw stellten sich quer, so dass teilweise Straßenabschnitte, Bundesstraßen und Autobahnen vorübergehend voll gesperrt werden mussten.
Schwerverletzte gab es nicht. In den meisten Fällen blieb es bei Blechschäden.
Bereits am Dienstagabend gegen 23.30 Uhr rutschte ein Autofahrer in Kiel gegen einen Ampelmast im Kreuzungsbereich der Eckernförder Straße/Olof-Palme-Damm. Der Fahrer blieb unverletzt. Die Ampelanlage aber wurde so schwer beschädigt, dass der Verkehr am Morgen durch Polizeibeamte geregelt werden musste.
Kreis Pinneberg: Oberleitung friert ein – Zug evakuiert
9.24 Uhr: Zugevakuierung bei Klein Nordende (Kreis Pinneberg): Laut Polizei gab es gegen 2 Uhr einen technischen Defekt durch eine gefrorene Oberleitung. Feuerwehr und Bundespolizei evakuierten einen Regionalzug mit rund 100 Fahrgästen. Busse wurden für den Weitertransport angefordert.
8.41 Uhr: Auf der A7 und auf der A1 am Kreuz Hamburg-Ost fließt der Verkehr wieder.
Schneechaos im Norden: 23 Crashs im Raum Rostock
8.15 Uhr: Im Raum Rostock habe man am Mittwochmorgen mit einer Welle von 23 Glätteunfällen zu tun, sagte ein Sprecher der Polizei. Auch von der Polizei Neubrandenburg hieß es, dass Unfälle in schnellem Takt gemeldet würden. Innerhalb von einer halben Stunde habe man vier glättebedingte Unfälle zu verzeichnen gehabt. Es gab aber sowohl in Rostock als auch in Neubrandenburg zunächst keine Schwerverletzten.
Glätteunfälle in Niedersachsen – ein Schwerverletzter
7.55 Uhr: Im Raum Osnabrück, Emsland und Grafschaft Bentheim seien elf witterungsbedingte Unfälle gemeldet worden, im Raum Oldenburg habe es sieben Glätteunfälle in der Nacht und am Morgen gegeben, teilte die Polizei am Mittwochmorgen mit. Dabei ist nach bisherigem Kenntnisstand niemand schwer verletzt worden. In vielen Regionen von Niedersachsen sprachen die Sprecher der Polizei am Morgen von relativ ruhigen Verkehrsverhältnissen.
Am späten Dienstagabend verletzten sich zwei Menschen bei einem Unfall auf schneebedeckter Straße in der Nähe von Bassum (Landkreis Diepholz), einer davon schwer. Eine 26 Jahre alte Fahrerin sei mit ihrem Wagen auf der glatten Bundesstraße ins Schleudern geraten, von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochmorgen. Während ihr 29 Jahre alter Beifahrer schwer verletzt wurde, erlitt die Fahrerin leichte Verletzungen. (tst/dpa)
A7 in Hamburg: Drei Fahrzeuge kollidieren – Stau
7.12 Uhr: Laut Polizei sind auf der Autobahn 7 gegen 5.30 Uhr drei Fahrzeuge miteinander kollidiert. Alle drei Wagen müssen abgeschleppt und die Fahrbahn gereinigt werden. Die Bahn war in Fahrtrichtung Norden ab der Anschlussstelle Schnelsen zwischenzeitlich für die Bergungsarbeiten voll gesperrt. Angaben zur Anzahl der beteiligten Personen gab es noch nicht.
Ebenfalls auf der Autobahn 7 in Richtung Norden auf Höhe der Raststätte Holmmoor ist ein Transporter in die Mittelschutzleitplanke gefahren, wie die Polizei am Mittwochmorgen bekanntgab. In der Folge habe es durch den Rückstau einen weiteren Unfall gegeben.
Schneefall in Hamburg: Viele Unfälle
In Hamburg führten der Unfall und die dadurch bedingte Ableitung des Verkehrs zu einem Stau von vier Kilometern Länge zwischen Schnelsen-Nord und Stellingen.
Außerdem ist auf der A7 zwischen Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg in Fahrtrichtung Hamburg ein Sattelzug in die Leitplanke gefahren, wie ein Polizeisprecher weiter sagte. Dort gab es zunächst eine Vollsperrung, die noch länger andauern könnte. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
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Auf der A1 nahe dem Kreuz Hamburg-Ost rutschte am frühen Morgen ein 40-Tonner gegen die Leitplanke. Der Fahrer gab einem Reporter vor Ort zufolge an, der Anhänger des Sattelschleppers sei auf der Schneedecke ausgebrochen. In beide Fahrtrichtungen wurde jeweils eine Spur gesperrt. Die Bergungsarbeiten laufen noch.
Schneepflüge räumen in Hamburg verschneite Straßen
6.52 Uhr: Nach einsetzendem Schneefall und überfrierender Nässe ist der Winterdienst der Stadtreinigung Hamburg (SRH) seit der Nacht zum Mittwoch im Volleinsatz. 725 Einsatzkräfte mit bis zu 280 Streu- und Räumfahrzeugen seien unter anderem auf wichtigen Hauptverkehrsstraßen und Strecken mit Buslinienverkehr unterwegs, gab die SRH am frühen Morgen bekannt. Der Einsatz sei nötig, weil um Mitternacht einsetzender Schneefall von gebietsweise bis zu fünf Zentimetern liegen geblieben sei.
In Erwartung des einsetzenden Schneefalls seien sämtliche Einsatzfahrzeuge bereits am Vortag vorsorglich mit Schneepflügen versehen worden, hieß es weiter. Trotz des umfangreichen Einsatzes mit Räum- und Streufahrzeugen könne es noch glatt sein.
Die SRH bittet alle Verkehrsteilnehmenden deshalb um Vorsicht, insbesondere auf Brücken und in Nebenstraßen. Grundstücksbesitzer müssen Gehwege bis 8.30 Uhr geräumt und rutschsicher abgestreut haben.