Lehrerin Julia Köster steht vor Bücherregalen in der Schulbibliothek.
  • Lehrerin Julia Köster macht mit ihren Schülern auf die Missstände bei Fast-Fashion-Mode aufmerksam.
  • Foto: Patrick Sun

Wie Hamburger Schüler zu Modedesignern werden

Schädliche Chemikalien, schlechte Arbeitsbedingungen, enormer Wasserverbrauch und extremer CO2-Ausstoß wegen absurder Transportwege: Schülerinnen und Schüler der Winterhuder Reformschule haben genug von Fast Fashion! In ihrem besonderen Projekt „PreLoved“ machen sie auf die Missstände aufmerksam – und tun auch noch Gutes.

Nähen, verzieren und neue Looks kreieren: 50 Schüler:innen der Stadtteilschule Winterhude besuchen einen ganz besonderen Kursus. Das Thema: nachhaltige Kleidung. In Kooperation mit Stilbruch und Hanseatic Help gestalten sie Second-Hand-Kleidung um. Ihre „Preloved-Kollektionen“ führen sie in Modeschauen vor – letztes Jahr unter anderem bei der „Fashion Revolution Week“ auf dem Spielbudenplatz.

Hamburg: Modeschauen und Versteigerung

„PreLoved ist mein Herzensprojekt, das meine SchülerInnen befähigen soll, sensibel für die Missstände in der Fast Fashion-Industrie zu werden, ihr eigenes Kaufverhalten zu reflektieren und Second Hand als kleine Antwort auf die Ressourcen-Verschwendung zu sehen”, Julia Köster der MOPO. Die 38-jährige Wahl-Hamburgerin ist seit drei Jahren Lehrerin an der Reformschule Winterhude und hat den Kurs vor zwei Jahren gegründet.

Zwei Schülerinnen planen Outfits für eine Modenschau des Projekts. Instagram/ Preloved_wir
Zwei Schülerinnen planen Outfits für eine Modenschau des Projekts.
Zwei Schülerinnen planen Outfits für eine Modenschau des Projekts.

Auch für das laufende Schuljahr sind drei Modeschauen geplant. Vom Design über das Modeln bis hin zu Organisation, Aufklärungsplakaten und Social Media machen die Schüler dabei fast alles selbst. Und die Nachfrage ist groß: Die beiden Gruppen für die fünfte bis siebte und die achte bis zehnte Stufe sind voll.

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Ein besonderes Highlight: Manche ihrer Kleidungsstücke versteigern die Schüler zugunsten einer Hamburger Stiftung, die sich für Kinder einsetzt. Letztes Schuljahr brachte ein Army-Parka mit buntem Smiley sogar 500 Euro.

Manche Kleidungsstücke des Projekts werden zugunsten einer Hamburger Stiftung versteigert. Instagram/ Preloved_wir
Manche Kleidungsstücke des Projekts werden zugunsten einer Hamburger Stiftung versteigert.
Manche Kleidungsstücke werden zugunsten einer Hamburger Stiftung versteigert.

Dieses Jahr haben sich die Schüler eine schwarze Oversized-Jeansjacke ausgesucht.

Der N Klub (unterstützt von der MOPO) widmet sich Themen wie Integration, Bildung und Umweltschutz und vernetzt Akteure miteinander. N Klub
Der N Klub widmet sich Themen wie Integration, Bildung und Umweltschutz und vernetzt Akteure miteinander.
Der N Klub (unterstützt von der MOPO) widmet sich Themen wie Integration, Bildung und Umweltschutz und vernetzt Akteure miteinander.

Am Montagabend stellt Köster das Schulprojekt bei der Veranstaltung vom N-Klub (unterstützt von der MOPO) vor – dieses Mal passend zur Adventszeit in der St. Pauli Kirche im Pinnasberg 80. Auch andere Hamburger Projekte wie die Seemannsmission Duckdalben oder „Decolonize Theology” präsentieren sich. Zudem wird sich Schulsenator Ties Rabe (SPD) Fragen von Lars Meier, dem Chef der Gute Leude Fabrik und Initiator des N Klubs, stellen (geschlossene Veranstaltung).

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