Wie Hamburger Schüler zu Modedesignern werden
Schädliche Chemikalien, schlechte Arbeitsbedingungen, enormer Wasserverbrauch und extremer CO2-Ausstoß wegen absurder Transportwege: Schülerinnen und Schüler der Winterhuder Reformschule haben genug von Fast Fashion! In ihrem besonderen Projekt „PreLoved“ machen sie auf die Missstände aufmerksam – und tun auch noch Gutes.
Nähen, verzieren und neue Looks kreieren: 50 Schüler:innen der Stadtteilschule Winterhude besuchen einen ganz besonderen Kursus. Das Thema: nachhaltige Kleidung. In Kooperation mit Stilbruch und Hanseatic Help gestalten sie Second-Hand-Kleidung um. Ihre „Preloved-Kollektionen“ führen sie in Modeschauen vor – letztes Jahr unter anderem bei der „Fashion Revolution Week“ auf dem Spielbudenplatz.
Hamburg: Modeschauen und Versteigerung
„PreLoved ist mein Herzensprojekt, das meine SchülerInnen befähigen soll, sensibel für die Missstände in der Fast Fashion-Industrie zu werden, ihr eigenes Kaufverhalten zu reflektieren und Second Hand als kleine Antwort auf die Ressourcen-Verschwendung zu sehen”, Julia Köster der MOPO. Die 38-jährige Wahl-Hamburgerin ist seit drei Jahren Lehrerin an der Reformschule Winterhude und hat den Kurs vor zwei Jahren gegründet.
Auch für das laufende Schuljahr sind drei Modeschauen geplant. Vom Design über das Modeln bis hin zu Organisation, Aufklärungsplakaten und Social Media machen die Schüler dabei fast alles selbst. Und die Nachfrage ist groß: Die beiden Gruppen für die fünfte bis siebte und die achte bis zehnte Stufe sind voll.
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Ein besonderes Highlight: Manche ihrer Kleidungsstücke versteigern die Schüler zugunsten einer Hamburger Stiftung, die sich für Kinder einsetzt. Letztes Schuljahr brachte ein Army-Parka mit buntem Smiley sogar 500 Euro.
Dieses Jahr haben sich die Schüler eine schwarze Oversized-Jeansjacke ausgesucht.
Am Montagabend stellt Köster das Schulprojekt bei der Veranstaltung vom N-Klub (unterstützt von der MOPO) vor – dieses Mal passend zur Adventszeit in der St. Pauli Kirche im Pinnasberg 80. Auch andere Hamburger Projekte wie die Seemannsmission Duckdalben oder „Decolonize Theology” präsentieren sich. Zudem wird sich Schulsenator Ties Rabe (SPD) Fragen von Lars Meier, dem Chef der Gute Leude Fabrik und Initiator des N Klubs, stellen (geschlossene Veranstaltung).