„Wie er sich fallen lässt!” St. Pauli-Trainer Hürzeler kritisiert HSV-Profi
Dass die zwischenzeitliche 2:0-Führung des FC St. Pauli im Stadtderby gegen den HSV (2:2) zu diesem Zeitpunkt hochverdient war, stellte nach Abpfiff keiner in Abrede. Dennoch war die Aufregung im Lager der Gäste groß, die die Rechtmäßigkeit der beiden Treffer vehement anzweifelten. St. Paulis Cheftrainer Fabian Hürzeler reagiert mit Unverständnis.
Die Vorwürfe seitens des HSV in Richtung Schiedsrichter Felix Zwayer: Beim ersten Treffer habe Karol Mets Jonas Meffert im Zuge seiner Blockaktion abseits des Balles mit dem Arm am Hals getroffen, beim zweiten hätten zum Zeitpunkt der Ausführung des Abstoßes zwei Kiezkicker entgegen des Regelwerks auf der Strafraumlinie gestanden.
FC St. Pauli: Fabian Hürzeler verwundert über HSV-Vorwürfe
Dass den Treffern dennoch Anerkennung gegeben hatte, missfiel HSV-Vorstand Jonas Boldt: „Ich habe bei beiden Toren eine klare Meinung, dass sie irregulär sind. Beim 1:0 ist es Foul und beim zweiten steht einer im 16er. Dafür gibt es eigentlich die Möglichkeit, das zu überprüfen“, so der 41-Jährige. Eine Sichtweise, die im St. Pauli-Lager auf wenig Verständnis stößt.
„Ich habe es gesehen. Warum sollte das irregulär sein?“, entgegnete Hürzeler genervt auf die Frage nach einem möglichen Vergehen vor dem 0:1, und stellte klar: „Das ist ein normaler Zweikampf, der im Mittelfeld gefühlt 80 Mal vorkommt und nicht geahndet wird. Dementsprechend ist es für mich keine klare Fehlentscheidung.“ Vielmehr regte sich der Coach über die Reaktion des betroffenen HSV-Profis auf den Kontakt auf: „Wie einfach sicher Meffert da fallen lässt… Seid mir nicht böse, aber wir spielen immer noch Fußball.“
Meffert: „Ich habe mich nicht fallen lassen!“
Meffert sagte dazu: „Es ist ein Derby und ich bin der Letzte, der sich bei so etwas hinfallen lässt. Und ich habe mich auch nicht extra hinfallen lassen, aber er läuft halt voll mit der gestreckten Hand in mich rein. Im Mittelfeld wäre das zu einhundert Prozent ein Foulspiel!“
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Noch weniger Verständnis zeigte Hürzeler derweil beim Blick auf die Gemengelage vor dem 2:0. „Man kann sich alles so hindeichseln, wie man will. Man kann auch jede Abseitslinie so ziehen wie man will“, so der Übungsleiter: „Dementsprechend gibt es da viel subjektive Wahrnehmung.“