Thomas Müller vor der Bayern-Kurve in Frankfurt.
  • Thomas Müller stellte sich nach dem Spiel nicht nur den Fans, sondern auch den Fragen am Sky-Mikrofon.
  • Foto: imago/MIS

„Das bleibt intern“: Müller verweigert nach Bayern-Blamage Aussage zu Tuchel

Bayern München hat sich nach einer ungewöhnlich langen Pause bei der Rückkehr in den Bundesliga-Alltag bis auf die Knochen blamiert und den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Beim 1:5 (1:3) bei Eintracht Frankfurt lieferte das Team von Trainer Thomas Tuchel eine erschreckende Vorstellung und kassierte völlig verdient die erste Saisonniederlage. Klare Worte gab es nach dem Spiel mal wieder von Thomas Müller.

Eine Woche nach der Absage des Ligaspiels gegen Union Berlin ließen sich die indisponierten Münchner von den Hessen ähnlich überrumpeln wie bei der 1:5-Blamage im November 2019. Mehr als der Anschluss durch Joshua Kimmich (44.) gelang den Bayern nicht, Spitzenreiter Bayer Leverkusen kann den Vorsprung im Titelrennen am Sonntag ausbauen.

Frankfurter Antwort auf Pokalaus bei Drittligist

Omar Marmoush (12.), Junior Dina Ebimbe (31./50.), Hugo Larsson (36.) und Ansgar Knauff (60., nach Videobeweis) trafen für die furiosen Frankfurter, die sich unter der Woche im Pokal beim 1. FC Saarbrücken blamiert hatten (0:2). Nach vier Pflichtspielpleiten nacheinander stoppte die starke SGE den Abwärtstrend.

Zehn Tage lag das letzte Pflichtspiel der Bayern zurück. Nach der Absage der Union-Partie sei es deshalb wichtig gewesen, „den Spannungsbogen zu halten“, meinte Tuchel: „Wir wollten, dass niemand einschläft.“

FC Bayern mit ungewohnt vielen Fehlern

Und dennoch wirkten die Bayern in der Anfangsphase alles andere als wach. Der Rekordmeister leistete sich etliche Fehler, agierte viel zu behäbig – und wurde von furios startenden Frankfurtern umgehend bestraft. Marmoush staubte nach einem Lattenschuss von Fares Chaibi ab, FCB-Verteidiger Noussair Mazraoui machte dabei eine äußerst schlechte Figur.

Mitte des ersten Durchgangs beruhigten die Münchner die Partie kurzzeitig und kamen durch Torjäger Harry Kane (25.) zum Abschluss. Danach allerdings fielen die Bayern förmlich auseinander. Die Defensive war völlig überfordert, selbst Torhüter Manuel Neuer agierte unglücklich.

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Erst stocherte Dina Ebimbe den Ball an Neuer vorbei ins Tor, dann ließ sich Dayot Upamecano beim dritten Eintracht-Treffer vom jungen Schweden Larsson austanzen. Dank Kimmichs Schlenzer in den Winkel blieben die Münchner zur Pause immerhin im Spiel.

Nach der Pause: Frankfurt schlägt wieder schnell zu

Tuchel wechselte und brachte Konrad Laimer sowie Raphael Guerreiro – es änderte sich zunächst jedoch nichts. Stattdessen vertändelte Upamecano den Ball, Dina Ebimbe vollendete den nächsten perfekten Konter. Die Chance zum Anschluss ließ Eric Maxim Choupo-Moting liegen (55.).

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Tuchel saß bedient auf der Bank und versteckte sich unter seiner Kapuze, als auch noch Knauffs Treffer nach Videobeweis gegeben wurde. Thomas Müller kam ins Spiel, Jamal Musiala feierte sein Comeback nach Verletzungspause – doch die Eintracht blieb griffig. Die SGE-Fans sangen: „Einer geht noch rein.“

„Dann wurde es unangenehm“, gab es auch Müller am Sky-Mikrofon zu und redete dabei wieder einmal Klartext: „Frankfurt hat uns den Schneid abgekauft. Da muss der Wut-Motor angehen und wir dahin, wo es wehtut.“ Das hatten seine Bayern sichtbar nicht geschafft. Auch deshalb forderte Müller: „Wir müssen eine oder zwei Schippen drauflegen, dass wir nach dem Spiel merken, dass wir an die Grenze gegangen sind.“ Wie Trainer Tuchel in der Kabine drauf war, wollte Müller derweil nicht verraten. „Das bleibt intern. Sonst könnt ihr ja gleich in der Kabine filmen.“ Kuschelig wird es aber ganz sicher nicht gewesen sein. (sid)

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