Oke Göttlich am Millerntor
  • Oke Göttlich ist seit 2014 Präsident des FC St. Pauli
  • Foto: WITTERS

„Eine sauschwierige Entscheidung”: Wieso Göttlich Nein sagt zum Investoren-Deal

Der Montag wird ein wegweisender Tag für den deutschen Fußball: Zum zweiten Mal stimmen die deutschen Profiklubs zum Wochenstart über den Investoreneinstieg bei der DFL ab. Die Haltung von St. Pauli-Präsident Oke Göttlich ist klar.

„Als FC St. Pauli, den ich vertrete, werde ich als Dienstleister am Verein mit Nein stimmen“, stellte Göttlich nach dem 1:1 in Osnabrück klar, wenngleich es „eine sauschwierige Entscheidung“ sei, „weil es sowohl für das eine als auch das andere gute Begründungen geben kann.“

FC St. Pauli: Oke Göttlich begründet „Nein“ zum Investoren-Deal der DFL

Zunächst konstatierte er mit Wohlwollen, dass der zweite Prozess „viel transparenter und von der Geschäftsführung viel besser aufgesetzt ist“.

Darüber hinaus sei es „nicht sinnlos“, darüber zu sprechen, ob man Innovationen mit externem Geld fördern wolle. Sollte der demokratische Prozess am Ende eine mehrheitliche Befürwortung des Investoreneinstiegs hervorbringen, müsse darauf geachtet werden, dass man „nicht nur international agierende Klubs bevorteilt“, sondern „ein solidarisches Verteilungsmodell“ finde.

Göttlichs Appell: „Ich halte nichts von irgendwelchen Spitzen“

Genau an diesem Punkt setzt auch Göttlichs Kritik an. „Es ist so, dass natürlich internationale Aktivitäten gestützt werden, und als mittelständischer Verein musst du sehen, dass du davon nicht abgehängt wirst. Das ist der entscheidende Faktor, warum man da inhaltlich durchaus kritisch draufgucken kann.“ Schließlich gelte: „Umso fairer dieser Wettbewerb ist, also je fairer die Verteilung ist, je spannender die Spiele sind, umso mehr wird man auch generieren können“, erklärte Göttlich.

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Darüber hinaus plädierte der 48-Jährige für Fairness im Vorfeld des Prozesses wie auch nach ihm und im Umgang mit dem Ergebnis: „Ich halte überhaupt nichts von irgendwelchen Spitzen, die links und rechts durch die Gegend fliegen. Wer meint, dass er eine Form von Politik machen muss, der hat nicht verstanden, dass es um den deutschen Fußball geht und um einen Wettbewerb, den wir miteinander bestreiten und nicht gegeneinander“, verdeutlichte Göttlich. „Ich würde mich freuen, wenn demokratische Prozesse als demokratische Prozesse angesehen werden und jeder dann auch mit einem Ergebnis leben kann.“

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