Julian Nagelsmann gestikuliert beim Länderspiel in Österreich.
  • Bundestrainer Julian Nagelsmann ist ebenfalls Ziel der Kritik von Pierre Littbarski.
  • Foto: imago/Laci Perenyi

„Möchtegern-Guardiolas“: Ex-Weltmeister schießt gegen neue Trainer-Generation

Der 1990er-Weltmeister Pierre Littbarski (63) sieht Fehler in der Vergangenheit als Gründe für die aktuelle Krise der Nationalmannschaft an. Vor allem störte er sich an zu großer Experimentierfreude und der Einführung vermeintlich innovativer Ideen. „Ich habe die Nase voll von den ganzen Möchtegern-Guardiolas bei uns“, sagte er bei einem Termin des japanischen Automobilherstellers Suzuki: „Das fing mit (dem ehemaligen Bundestrainer, d. Red) Jogi Löw an, der den deutschen Fußball in die falsche Richtung gelenkt hat.“

Mit Blick auf die Heim-EM forderte er, dass einzelne Interessen dem Erfolg der Mannschaft untergeordnet werden müssten. „Es geht darum, erfolgreich zu spielen. Da muss man auch mal Kompromisse machen“, so der einstige Frankreich-Legionär.

Littbarski würde auf Goretzka und Andrich setzen

Sein Lösungsansatz: Die Defensive stärken und das Spiel simpel halten – und nicht versuchen, den innovativen Stil von Pep Guardiola nochmals zu überbieten. Im zentralen Mittelfeld würde er auf zweikampfstarke Spieler wie „Robert Andrich und Leon Goretzka“ setzen, Joshua Kimmich sei seiner Meinung nach als Rechtsverteidiger wertvoller. „Und dann: Gib, Wirtz, Musiala, Sané den Ball. Die machen schon etwas offensiv – aber hinten müssen wir stehen!“

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Dies sei unter anderem der Schlüssel zum WM-Triumph 2014 gewesen. Sinnbildlich für die Leidenschaft und die Entschlossenheit vergangener Tage seien die Bilder des im Gesicht blutenden Bastian Schweinsteiger beim Sieg im Finale gegen Argentinien gewesen. „Heute setzt jemand nur eine Pseudogrätsche an oder gar keine“, sagte er: „Die wollen alle passen. Jogi hat uns auf einen falschen Weg gebracht.“ (aw/sid)

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