Ramona Hofmeister umkurvt mit ihrem Snowboard eine Fahne.
  • Ramona Hofmeisters Beruf als Polizistin spielt auf der Piste keine Rolle.
  • Foto: IMAGO / Fotostand

„Großbrände, Drogensachen, Sexualdelikte“: Das normale Leben einer Snowboarderin

Ganz ohne Leichen ging es bei Ramona Hofmeister auch in diesem Sommer nicht. Die Polizistin war mit „Großbränden, Drogensachen, Sexualdelikten“, beschäftigt, und ja, auch mit „Todesermittlungen“. Nach der Hospitation bei der Rechtsmedizin im Vorjahr schaute die beste deutsche Raceboarderin diesmal in Traunstein beim Kriminaldauerdienst und der Spurensicherung vorbei.

„Sehr interessant“ und „alles ein bisschen anders als man es im Fernsehen sieht“ sei das gewesen, berichtet Hofmeister begeistert: „Der Beruf ist so vielseitig.“ Und doch muss die Polizeikarriere jetzt wieder warten – denn im Winter liegt Hofmeisters Fokus noch immer und ganz klar auf dem Snowboarden. Auch wenn diesmal kein Großereignis ansteht.

Ramona Hofmeister vor dem Start in die Weltcup-Saison

„Für mich“, betont sie vor den ersten beiden von insgesamt 14 Einzelrennen am Donnerstag (13.15 Uhr) in Carezza und am Samstag (18 Uhr) in Cortina d’Ampezzo, „ist jede Saison gleich wichtig“. Der Gesamtweltcup, meint Hofmeister, sei aus ihrer Sicht „mehr wert als jede Medaille“. Zumal die dreimalige Gewinnerin der großen Kristallkugel nach Rang zwei in der vergangenen Saison auf Revanche sinnt.

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Die Vorzeichen stehen gut. Bei der Generalprobe am heimischen Götschen gewann sie zwei gut besetzte Europacup-Rennen und setzte sich unter anderem gegen Weltmeisterin Tsubaki Miki und die WM-Dritte Sabine Schöffmann durch. „Diese zwei Tage waren wichtig fürs Renngefühl.“

Hofmeister gewann schon zwei WM-Medaillen

Vor allem aber steht Hofmeister im Vergleich zur Vorsaison komplett fit am Start, die „ewige“ Baustelle Rücken ist aktuell geschlossen. „Welten“ lägen zwischen ihrer aktuellen Verfassung und der im Winter 2022/23, sagt sie.
Zumal sie seitdem nicht untätig war. Weder bei der Polizei, noch auf dem Brett oder privat. Hofmeister hat sich, ganz Polizistin, eine Schäferhündin („Chili“) zugelegt und die Board-Marke gewechselt. „Jetzt“, sagt sie, „fühle ich mich top vorbereitet, das Selbstbewusstsein stimmt. So kann’s losgehen.“

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15 Einzelsiege hat Hofmeister im Weltcup schon errungen, mehr als jede andere deutsche Snowboarderin, dazu WM-Bronze 2019 und -Silber 2021 sowie Bronze bei Olympia 2018. Doch bei den jüngsten beiden Großereignissen ging sie leer aus: Fünfte bei den Spielen in Peking 2022, 14. und Vierte bei der Chaos-WM in Georgien im Februar. Wird sie irgendwann als Unvollendete abtreten müssen?

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Olympia 2026, sagt die Athletin mit dem Markenzeichen Leoparden-Schal, habe sie „klar im Hinterkopf“ – auch wenn sie bekennt, dass die viele Reiserei Schattenseiten habe, gerade jetzt, als frische Hundebesitzerin. Aber, meint die Polizistin Ramona Hofmeister und lacht: „Augen auf bei der Berufswahl!“ (sid/mg)

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