HSV Hamburg kämpft um versöhnlichen Abschluss – Weller verlängert
Letztes Spiel des Jahres, letztes Aufgebot, letztes Aufbäumen. Einen Tag vor Heiligabend sind Hamburgs Handballer noch mal voll gefordert. Im Auswärtsspiel beim TBV Lemgo Lippe will sich die ersatzgeschwächte Mannschaft nicht nur für das Debakel gegen Magdeburg rehabilitieren und mit Anstand in die Feiertage verabschieden, sondern auch dringend benötigte Punkte holen.
Derzeit läuft alles gegen den HSVH. Das Team von Trainer Torsten Jansen ist nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg auf Platz 15 abgerutscht, während die Konkurrenz im Keller überraschend punktet. Jetzt ist auch noch der Tabellenvorletzte Eisenach durch den Sensationssieg bei den Rhein-Neckar Löwen bis auf zwei Zähler an die Hamburger herangerückt.
HSV Hamburg reist auf der letzten Rille zum TBV Lemgo Lippe
Umso wichtiger wäre ein Erfolg am Samstag beim Tabellenzwölften Lemgo (20.30 Uhr, live bei Dyn). Notwendig. Für Kapitän Niklas Weller, der seinen Vertrag am Freitag bis 2026 verlängert hat, ist es elementar, die 28:43-Klatsche gegen den SCM vor vier Tagen, insbesondere die desaströse erste Halbzeit (9:27), aus den Köpfen zu bekommen. „Wir sollten das Spiel einfach vergessen, ausblenden, und noch mal Vollgas geben für einen versöhnlichen Jahresabschluss“, so Weller zur MOPO.
Die Personallage? „Bescheiden“, sagt Trainer Torsten Jansen. Das ist diplomatisch ausgedrückt. Neben Kreisläufer Andreas Magaard und Rückraumspieler Dominik Axmann (beide Kreuzbandriss) ist auch der Einsatz von Rückraum-Star Jacob Lassen höchst fraglich. Der Däne hatte sich gegen Magdeburg am linken Knie verletzt. Eine offizielle Diagnose gibt es noch nicht. Ein langfristiger Ausfall ist nicht ausgeschlossen. „Wir müssen jetzt zusammenstehen und die letzten Kräfte mobilisieren“, gibt Jansen gegenüber der MOPO die Marschroute aus.
HSVH-Keeper Bitter fordert letzten Kraftakt vor der EM-Pause
Keeper-Riese Johannes Bitter weiß, dass „die Mannschaft auf dem Zahnfleisch“ geht, zeigt sich dennoch kämpferisch. „Es geht darum, auf der Platte noch mal 60 Minuten unser Herz zu lassen.“ Totales Feuer, kühler Kopf.
Das könnte Sie auch interessieren: Handball-Bundestrainer Gislason sorgt mit EM-Kader für einen Paukenschlag
„Dass wir es können, haben wir schon oft genug gezeigt. Wir müssen einfach gucken, ob wir noch genug im Tank haben.“ Ein Erfolgserlebnis vor der EM-Pause wäre verdammt wichtig. Für Punktekonto und Psyche gleichermaßen.