Hamburgs Dani Baijens beim Torwurf
  • Unwiderstehlich: Dani Baijens war gegen Lemgo bester Torschütze des HSV Hamburg.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Dani Sahne! Baller-Baijens und Hamburgs Handballer erkämpfen wichtigen Punkt

Sieg und Befreiungschlag verpasst, aber einen Punkt gerettet und einen weiteren Tiefschlag verhindert. Mit gemischten Gefühlen verabschieden sich Hamburgs Handballer in die Weihnachtsfeiertage und die Winterpause. Im letzten Spiel des Jahres musste sich der ersatzgeschwächte HSVH beim TBV Lemgo Lippe mit einem 34:34 (18:17) begnügen. Nach einer lange Zeit starken Leistung und zwischenzeitlichen Drei-Tore-Führung mussten die Gäste am Ende sogar froh sein, noch einen Zähler gerettet zu haben. Überragender Hamburger: Dani Baijens, der 13 Tore warf.

Gewonnener Punkt – oder verlorener Punkt? Das war die Frage nach kräftezehrenden und schließlich dramatischen 60 Minuten. „Weder noch“, sagte Leif Tissier, der sich nicht festlegen wollte. „Wenn man das Spiel als Ganzes sieht, hätten wir gerne zwei Punkte mitgenommen. Aber in Lemgo ist es sehr schwer zu gewinnen.“ Und in den letzten Sekunden hätte der TBV fast noch den Sieg errungen.

HSV Hamburg: Punkt in Lemgo brutal wichtig für die Tabelle

Wie verdammt wichtig dieser Punkt dennoch war, zeigt der Blick auf die anderen Ergebnisse und die Tabelle. Der HSVH ist mit nun 14 Punkten Tabellen-13., aber weil die Keller-Konkurrenten Eisenach und Stuttgart überraschende Siege einfuhren und beide wie auch Erlangen und der Bergische HC 13 Zähler auf dem Konto haben, liegen die Hamburger nur noch einen Punkt vor Abstiegsplatz 17. Es wird immer enger unten.

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Im Angriff machte der HSVH vor 4520 Zuschauenden ein richtig gutes Spiel, allen voran Baijens, der gegen seinen früheren Verein einen Sahnetag erwischte. Den 13 Toren standen zwar auch acht Fehlwürfe gegenüber, aber der niederländische Nationalspieler hatte immer wieder das Spiel an sich gerissen, Dampf gemacht, Verantwortung übernommen.

Dani Baijens glänzt mit 13 Toren für den HSVH

Das Problem waren wieder einmal die Abwehr und das Torwart-Spiel. „Wir bekommen zu viele Gegentore“, monierte Tissier. Auch wenn Keeper Johannes Bitter zwei Sekunden vor Schluss den letzten Wurf der Lemgoer parierte und damit den Punkt sicherte: es war seine erst dritte im Spiel. Kollege Jens Vortmann hatte es in 22 Minuten Einsatzzeit auf zwei gebracht. Allein Gegenüber Urh Kastelic brachte es auf acht Paraden.

Zum Spiel: Ohne Jacob Lassen, der sich gegen Magdeburg am Knie verletzte hatte und ohne die Langzeitverletzten Andreas Magaard und Dominik Axmann (beide Kreuzbandriss) waren die Hamburger von Anfang an gut im Spiel, führten in einer hektischen Anfangsphase nach fünf Minuten mit 2:0, konnten in der Endphase der ersten Hälfte sogar eine Drei-Tore-Führung (16:13) herauswerfen. Mit einer knappen Führung ging es auch in die Pause.

Team von Torsten Jansen mit besserer Chancenverwertung

Stark verbessert: Die Chancenverwertung. Nach zuletzt teilweise miserablen Abschlussquoten verwandelte das Team von Trainer Torsten Jansen seine guten Gelegenheiten konsequent, verzeichnete nach den ersten 30 Minuten eine starke Wurfquote von 78 Prozent. Das galt einmal mehr nicht für die Keeper-Quote, die bei elf Prozent lag, weil Johannes Bitter hinter einer mehrfach löchrigen Abwehr lediglich zwei Bälle zu fassen bekommen hatte. Zur zweiten Halbzeit kam Jens Vortmann in die Kiste.

Im zweiten Durchgang waren die Hamburger dann das bessere Team, konnten sich nach knapp 40 Minuten auf drei Tore absetzen und diesen Vorsprung bis zur 52. Minute (31:28) vor allem durch weiterhin konsequente Torabschlüsse verteidigen.

HSVH verspielt Drei-Tore-Führung und gerät in Rückstand

Das Problem: Der HSVH verpasste die möglichen Vier-Tore-Führung, leistete sich dann im Angriff auf einmal einen Fehler nach dem anderen und lag plötzlich mit 31:32 (56.) hinten. Der Wind hatte sich gedreht und zwar komplett.

Johannes Bitter hält letzten Lemgoer Wurf und rettet Remis

Die Schlussphase – ein Krimi. Lemgo legte immer vor, Hamburg zog nach. Nachdem Casper Mortensen 54 Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter das 34:34 erzielt. Die letzte knappe Minute war Zittern angesagt. Die Abwehr arbeite mit allerletzter Kraft und der in den letzten Minuten wieder eingewechselte Bitter parierte zwei Sekunden vor der Schlusssirene den letzten Lemgoer Wurf. Nicht auszudenken, der Ball wäre im Netz gelandet.

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Jetzt ist erst einmal Winterpause, in der die EM in Deutschland steigt – und der HSVH einen neuen Kreisläufer verpflichten muss und wird, um auf den Ausfall von Magaard bis Saisonende zu reagieren. Das erste Spiel im neuen Jahr ist gleich ein Kracher: das Viertelfinale im DHB-Pokal gegen die SG Flensburg-Handewitt am 3. Februar in eigener Halle.

Tore HSVH: Baijens (13), Ilic (6), Andersen (5), Mortensen (4/2), Valiullin (3), Tissier (2), Weller (1)

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