• Schöne Augen, perfekte Gesichtszüge, trainierter Körper:  Martin Angelo scheint der perfekte Kandidat für eine TV-Show mit dem Namen „Top Model“ zu sein. Bloß: Der Deutsch-Pole aus Hamburg ist schwul – und wurde deshalb, wie er selbst sagt, aus der polnischen Casting-Sendung ...

Model-Show: Hamburger Teilnehmer: Zu schwul fürs polnische Fernsehen?

Berlin/Hamburg –

Schöne Augen, perfekte Gesichtszüge, trainierter Körper:  Martin Angelo scheint der perfekte Kandidat für eine TV-Show mit dem Namen „Top Model“ zu sein. Bloß: Der Deutsch-Pole aus Hamburg ist schwul – und wurde deshalb, wie er selbst sagt, aus der polnischen Casting-Sendung gekickt.

Anders als bei Heidi Klums „Germany’s Next Topmodel“, dürfen in der polnischen Version „Top Model“ auch Männer teilnehmen. Doch scheinbar reicht Schönheit und Show-Potential hier nicht, um sich zu bewerben – man braucht auch die „richtige“ sexuelle Orientierung. Das ist zumindest der Verdacht, den Martin Angelo nach seinem Rausschmiss hegt: „Ich glaube, ich war zu ’schwul‘ für das polnische Fernsehen und die hatten Angst.“

Polen: „Top Model“-Show kickt Ex-„Prince-Charming“-Star Martin Angelo aus der Show

Eigentlich wollte Angelo, der bereits an der deutschen Gay-Kuppelsendung „Prince Charming“ teilnahm, mit einer besonderen Mission in der polnischen TV-Show antreten. Sein Ziel: „Als LGBTQ-Person mehr Sichtbarkeit im polnischen Fernsehen zu zeigen und meinen polnischen Schwestern beizustehen, dass sie so sein können, wie sie sein wollen“, erklärt er gegenüber RTL.

Doch dazu sollte es nicht kommen – und der Grund hierfür könnte in Angelos Augen nicht abstruser sein: „Ich wurde rausgeschmissen, weil eine Jurorin gesagt hat, mein Bauch sei furchtbar. Das muss man sich mal reinziehen.“

Das  Urteil sei beim „Bikini Walk“ direkt zu Beginn der Show gefallen.  „Ich bin wirklich sprachlos – weil die ganze Welt gegen Bodyshaming und Co. kämpft und dann passiert sowas. Es gibt genügend Jugendliche, die nicht so viel Selbstbewusstsein haben und sich genau wegen solchen Aussagen von solchen Menschen in die Magersucht stürzen“, so Angelo.

Hamburger Teilnehmer: Rauswurf wegen Bodyshaming oder Homophobie?

Lag der Rauswurf wirklich an der in seinen Augen nicht vorhandenen Plauze? Oder war die Begründung vorgeschoben und es war in Wahrheit  seine sexuellen Orientierung? Seitdem sein Rausschmiss bekannt wurde, erreichten den Hamburger etliche aufmunternde Nachrichten, die er auf Instagram postete. Die einhellige Meinung: Die Bauch-Begründung könne ja wohl „nicht deren Ernst“ sein. Viele Follower schlossen sich Angelos Vermutung an, dass vielmehr der Hass auf Schwule hinter dem Rauswurf steckt. So oder so: „Damit ist meine ganze Mission gefloppt“, sagte Angelo. 

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Tatsächlich ist die Lage für Mitglieder der LGBTQ-Community in Polen teilweise beängstigend. Der kürzlich wiedergewählte  Präsident Andrzej Duda zeigte sich mehrfach offen schwulenfeindlich und unterstützt die homophobe Stimmungsmache im Land. Im Süden und Osten Polens bezeichnen sich hundert Gemeinden als „LGBTQ-Ideologie-freie“ Zonen. (vd)

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