Urlauber in Strandkörben an der Nordseeküste
  • Urlaub an der Nordseeküste: Im Jahr 2024 könnten einige Preissteigerungen auf Urlauber zukommen. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Hauke-Christian Dittrich

Höhere Preise, neue Attraktionen: Was sich beim Nordseeurlaub 2024 ändert

Fährtickets, Strandkörbe, Kurtaxe: Nordseeurlauber sahen sich schon 2023 mit höheren Preisen konfrontiert. Auch 2024 dürfte ein Urlaub an der Küste teils teurer werden – vor allem eine Branche wird es hart treffen. Es gibt aber auch Neuerungen und Attraktionen, auf die sich Reisende im neuen Jahr freuen können.

Trotz einer sich zuletzt abschwächenden Inflation werden Urlaube an der deutschen Nordseeküste im neuen Jahr 2024 an einigen Stellen teurer ausfallen. „Vereinzelt gibt es Preissteigerungen bei Fähren, Strandkörben oder Gästebeiträgen“, teilte die für die niedersächsische Küste zuständige Tourismus-Agentur Nordsee (Tano) in Wilhelmshaven der Deutschen Presse-Agentur mit. „Am deutlichsten werden aber die Auswirkungen in der Gastronomie sichtbar werden, wenn es im kommenden Jahr keinen reduzieren Mehrwertsteuersatz mehr geben wird“, hieß es.

Gleichzeitig sollen an der Küste von Niedersachsen und Schleswig-Holstein 2024 auch einige neue Attraktionen öffnen. Ein Überblick, was sich im Nordseeurlaub 2024 absehbar ändern wird:

Steigende Preise, Personalnot: Das ändert sich in der Gastronomie

Gastronomie: Gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise sowie eine anhaltende Personalnot setzten zuletzt vielen Betrieben in der Tourismusbranche zu. In einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN) gaben zuletzt fast zwei Drittel von rund 400 befragten Betriebe im Gastgewerbe an, als Reaktion auf die gestiegene Kosten in der nächsten Saison ihre Preise anheben zu wollen. Vor allem Besuche in Restaurants oder Cafés dürften 2024 teurer werden. Denn die Mehrwertsteuer für Speisen in Restaurants, die zur Entlastung der Gastronomie in der Pandemie auf 7 Prozent gesenkt worden war, steigt zum 1. Januar wieder auf 19 Prozent.

Zudem haben müssten einige Betriebe ihr Angebot und ihre Öffnungszeiten wegen fehlender Arbeitskräfte anpassen, sagte die Referentin für Tourismuswirtschaft bei der IHK Flensburg, Hannah Wilbert, der dpa. „Aus unserer aktuellen Konjunkturumfrage geht hervor, dass das Gastgewerbe noch größere Probleme hat offene Stellen zu besetzen als das gesamtwirtschaftlich der Fall ist.“ Die Tendenz gehe also zur Reduzierung des Angebots und verkürzten Öffnungszeiten.

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Neben Fachkräftemangel und gestiegenen Kosten hat insbesondere das Gastgewerbe auch mit unzähligen Bürokratielasten zu kämpfen. Bürokratiekosten aufgrund komplizierter Vorgaben und Verpflichtungen machten bei einem typischen, familiengeführten Unternehmen im Gastgewerbe jedes Jahr 2,5 Prozent des Umsatzes aus.

Fährfahrten werden 2024 teurer

Fähr- und Bahntickets: Die Wyker Dampfschiffs Reederei (W.D.R.), die Verbindungen vom Festland auf die den nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum sowie auf die Halligen unterhält, erhöht ihre Preise zum neuen Jahr in allen Tarifen „moderat um zwei bis drei Prozent“, sagte Prokurist Nick Obert. Für ein Auto mit viereinhalb Metern Länge kostet die Fährfahrt von Dagebüll nach Wyk somit ab Januar einen Euro mehr. Hauptfaktoren für die Preiserhöhung seien die gestiegenen Kosten etwa für den Brennstoff für die Schiffe, Personal sowie Ersatzteile.

Schwimmbad, Krimi-Museum: Neue Attraktionen im Norden geplant

Attraktionen: In Schleswig-Holstein können sich Gäste nach Angaben der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein auf eine Reihe neue Hotels und Appartementanlagen freuen, etwa in Lübeck, Wedel, auf Föhr und in Büsum. Auch neue gastronomische Angebote entstehen, etwa in St. Peter-Ording. Auf Fehmarn kommen auf dem erstmalig veranstalteten Foil Festival (17. bis 20. Mai) Liebhaber der aufstrebenden Wassersportarten Wingfoiling und Pumpfoilen auf ihre Kosten.

In der Schleiregion wird mit dem Modellprojekt „Smile24“ erprobt, wie man auch in ländlichen Räumen auf das Auto verzichten und mit dem ÖPNV zuverlässig unterwegs sein kann. Auf Amrum wird einer der beliebtesten Spazierwege, der Bohlenweg „Vogelkoje-Quermarkenfeuer“ neu gebaut, in Wyk auf Föhr schreitet der Neubau der Mittelbrücke voran.

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In Niedersachsen sollen 2024 ebenfalls gleich eine ganze Reihe von neuen Einrichtungen an den Start gehen. Öffnen soll etwa im beliebten ostfriesischen Urlaubsort Greetsiel im Februar „Das Koppke“, ein neues Schwimmbad mit Saunaanlage, wie die Tourismus-Agentur Nordsee mitteilte. In Norden-Norddeich soll den Angaben zufolge ein Museum über Ostfriesland-Krimis entstehen und auf der Insel Spiekeroog eine Ausstellung zur Geschichte der Seenotrettung. In Butjadingen soll es eine neue Ferienanlage geben und im friesischen Dangast ein Adventure-Golf-Angebot.

Höhere Kurtaxe für Nordseeurlauber

Gästebeiträge: Teils müssen sich Nordseeurlauber auch auf höhere Gästebeiträge, auch Kurtaxe genannt, einstellen. Auf der ostfriesischen Insel Borkum fällt 2024 die Unterteilung zwischen Neben- und Hauptsaison weg. Ab Januar liegt der Gästebeitrag über das Jahr einheitlich bei 4,80 Euro pro Übernachtung für Erwachsene. Bislang waren Übernachtungen in der Nebensaison etwas günstiger.

Auch auf dem Festland wird es an einigen Orten teurer: Auf der niedersächsischen Halbinsel Butjadingen etwa zahlen Erwachsene und Kinder ab 13 Jahren in der Hauptsaison von April bis Oktober ab 2024 pro Übernachtung künftig 3,20 Euro statt bislang 2,90 Euro. In der friesischen Gemeinde Wangerland nördlich von Wilhelmshaven steigt der Gästebeitrag in Horumersiel, Schillig und Hooksiel ebenfalls. Und auch im schleswig-holsteinischen Büsum beispielsweise werden die Preise bei der Strandkorbvermietung sowie bei der Gästekarte erhöht. (dpa/mp)

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