Experte gibt Tipps: Endlich rauchfrei – so klappt es dauerhaft!

Neues Jahr, neues Glück: Viele Raucher haben den guten Vorsatz, von den Zigaretten loszukommen. Doch wie klappt der Ausstieg wirklich? Experte Dr. Johannes Nießen gibt alltagstaugliche Tipps für ein rauchfreies Leben.

Zum Jahreswechsel die letzte Zigarette ausdrücken oder den letzten Zug an der E-Zigarette nehmen und dann rauchfrei ins neue Jahr starten: Das nehmen sich viele Menschen vor. Doch schnell meldet sich der innere Schweinehund.

Dr. Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), nennt gute Gründe für den Rauchstopp – und gibt wertvolle Tipps, damit das Vorhaben gelingt.

Dauerhaft rauchfrei: So klappt der gute Vorsatz

„Ein Rauchstopp verringert das Risiko, an Krebs zu erkranken. Aber auch Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfälle oder chronische Bronchitis lassen sich häufig auf das Rauchen zurückführen“, sagt er. „Nach einem Rauchstopp verbessert sich die Lungenfunktion und das Risiko für eine koronare Herzkrankheit sinkt deutlich.“ Ein weiterer Vorteil des Rauchstopps sei natürlich die finanzielle Ersparnis.

Und Johannes Nießen erinnert an die Folgen des Passivrauchens: „Passivrauchen schädigt dauerhaft die Gesundheit, auch bei Nichtrauchenden. Der Rauch kann schwere Erkrankungen auslösen: Lungenkrebs, koronare Herzkrankheiten, Schlaganfall und Krebs. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche. Sie nehmen mehr Giftstoffe über die Atmung auf. Atemwegsprobleme sowie Asthma können die Folge sein“, warnt der Experte. „Babys, die Tabakrauch einatmen müssen, haben verglichen mit Kindern aus einer rauchfreien Umgebung ein höheres Risiko, durch plötzlichen Kindstod zu sterben.“

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Doch wie klappt das Aufhören dauerhaft? „Ein Rauchstopp erfordert neben der Überwindung der Tabakabhängigkeit auch eine Verhaltensänderung im Alltag. Deshalb ist eine gute Vorbereitung wichtig. Die Zigarette gehört für viele Raucherinnen und Raucher zu bestimmten Tageszeiten oder Ereignissen dazu“, sagt er.

„Wenn das Verlangen nach einer Zigarette aufkommt, sind beispielsweise die vier A-Tipps hilfreich: Aufschieben, Ausweichen, Abhauen, Ablenken.“ Das Verlangen werde auch ohne Zigarette vorbeigehen. Kritischen Situationen wie Raucherpausen sollte man aus dem Weg gehen und das Rauchen bewusst durch andere Tätigkeiten ersetzen.

Schluss mit Rauchen! Die Top-Tipps des Experten:

• Für das Gelingen des Rauchstopps ist es wichtig, dass sich Raucher die persönlichen Gründe für den Rauchausstieg verdeutlichen und zur Motivation am besten auch aufschreiben. Mögliche Motive: Gutes Vorbild für die eigenen Kinder sein, die eigene Gesundheit verbessern, sich fitter fühlen zu wollen oder auch Geld zu sparen.
   
• Rauchende sollten sich ihrer Rauchgewohnheiten bewusst werden und individuelle Alternativen zum Rauchen finden, zum Beispiel als Ersatzhandlung Kaugummi zu kauen oder mit Freunden zu telefonieren.
   
• Neben Tabakzigaretten, E-Zigaretten, Tabakerhitzern und Co. sollte alles entsorgt werden, was an das Rauchen erinnern könnte, zum Beispiel Aschenbecher, Feuerzeuge und Streichhölzer.
   
• Die Familie sowie der Freundes- oder Kollegenkreis können um Unterstützung gebeten werden – von nahestehenden Menschen können sich Nichtrauchende zum Durchhalten motivieren lassen. Andere Menschen sollten keine (E-)Zigaretten mehr anbieten und nicht zum Mitrauchen verleiten.
   
• Am besten ist es, Situationen ganz zu vermeiden, in denen geraucht wird.
   
• Belohnung ist eine gute Motivation: Aktivitäten, die Spaß machen, zum Beispiel Bewegung in der Natur, leckeres und gesundes Essen, Entspannung.
   
• Ein Rückfall ist nicht das Ende des Rauchstopps: Daraus lässt sich lernen. Wichtig ist, nicht wieder in alte Rauchgewohnheiten zurückzufallen.
   
• Im „Rauchfrei-Forum“ auf www.rauchfrei-info.de unterstützen speziell geschulte ehrenamtliche Rauchfrei-Lotsen auf dem Weg zum Nichtrauchen. Sie sind ehemalige Raucher, die mit ihren Erfahrungen Aufhörwillige zum Durchhalten motivieren. Ein Chat bietet die Möglichkeit zum Austausch. Außerdem gibt es Beratung unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 8 31 31 31.