Fahndung nach Straftätern: Polizeigewerkschaft fordert Einsatz von KI
Schlimmste Befürchtungen, dass es in der Silvesternacht vielerorts in Hamburg wieder eskalieren könnte, bestätigten sich zum Glück nicht. Nach der dennoch arbeitsreichen Nacht wagt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) nun einen Vorstoß und fordert den Einsatz von KI bei der Verbrechensbekämpfung.
Die Gewerkschaft sprach von einer Trendumkehr bei den Silvesterereignissen, die aber vor allem auf die starke Polizeipräsenz zurückzuführen sei. Der Bundesvorsitzende der GdP, Jochen Kopelke, sagte in einer Pressemitteilung: „Wir brauchen einen effektiveren Umgang mit Gruppengewalt. Ziel muss es sein, einzelne Täter in größeren Gruppen – auch mithilfe moderner Technik – schneller zu identifizieren.”
Einsatz von KI unter strengen Voraussetzungen
Auch Lars Osburg, stellvertretender Landesleiter der GdP in Hamburg, sieht in künstlicher Intelligenz einen Riesenvorteil. „KI ist eine wichtige Unterstützung der menschlichen Fähigkeiten, sie kann und darf aber nicht die menschliche Entscheidungsfähigkeit ersetzen“. Datenschutz und der Schutz individueller Freiheit müssen laut Osburg oberste Priorität haben.
Die GdP votiert dafür, KI-gestützte Videoüberwachung an neuralgischen Punkten in der Stadt und bei Großveranstaltungen auszubauen. „Die Kameras könnten sich anbahnende Auseinandersetzungen erfassen und Alarm schlagen, sodass rasch Polizeikräfte vor Ort sind”, sagt Osburg zur MOPO.
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Eine weitere Möglichkeit sieht der Gewerkschafter darin, Social Media nach potentiellen Straftätern zu durchforsten, um vielleicht Hinweise darauf zu erhalten, ob sich der Verdächtigte mit seinen Taten auf seinen Profilen rühmt. Die Einführung von KI erfordere aber auch eine angemessene Ausbildung der Polizeibeamten, um sicherzugehen, dass die Technologie verantwortungsbewusst genutzt wird.