Rassismus-Debatte: Beliebte Serie tauscht weiße Sprecher aus
Los Angeles –
Die Anti-Rassismus-Debatte zieht immer weitere Kreise, der Druck auf Politik, Gesellschaft und Kultur wird höher. Die beliebte TV-Serie „Die Simpsons“ steht unter anderem wegen der Darstellung des indisch-amerikanischen Zuwanderers Apu in der Kritik. Nun reagierten die Macher der Serie.
In Zukunft wollen die Macher der „Simpsons“ keine weißen Synchronsprecher mehr für die Vertonung von nicht-weißen Figuren einsetzen. Das teilte die US-Produktionsfirma Fox Studios am Freitag der Nachrichtenagentur AFP mit.
Los Angeles: Macher der „Simpsons“ tauschen Sprecher aus
Die Entscheidung inmitten der landesweiten Anti-Rassismus-Proteste betrifft die „Simpsons“-Charaktere Apu Nahasapeemapetilon und Dr. Hibbert. Bereits Anfang des Jahres hatte der langjährige Synchronsprecher des indisch-stämmigen Ladenbesitzers Apu, Hank Azaria, angekündigt, die Vertonung aufgeben zu wollen – zuvor hatte es immer wieder Rassismusvorwürfe gegeben. Kritiker warfen Azaria eine klischeehafte Darstellung der Figur vor, da er dessen indischen Akzent stark überspitzte.
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Die Entscheidung von Fox Studios betrifft auch die Figur des Arztes Dr. Hibbert, der vom weißen Schauspieler Harry Shearer vertont wird. Shearer leiht zahlreichen weiteren „Simpsons“-Figuren seine Stimme, darunter dem berüchtigten Unternehmer Mr. Burns und dem quirligen Nachbarn der Familie Simpson, Ned Flanders.
Video: Nicht-weiße „Simpsons“-Figuren werden nicht mehr von weißen Sprechern vertont
Landesweite Anti-Rassismus-Proteste in den USA haben auch die Debatte über strukturellen Rassismus und Diskriminierung in der US-Gesellschaft befeuert. Die Proteste wurden vom brutalen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis Ende Mai ausgelöst. (afp/vd)