Christina Block mit ihren Töchtern in Hamburg.
  • Christina Block mit ihren Töchtern 2016 in Hamburg.
  • Foto: imago images/Eventpress

„Block-Kinder“ sind nach Eilentscheid zurück beim Vater

Mehr als zwei Jahre lang leben drei Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block bei ihrem Vater in Dänemark. In der Silvesternacht wurden zwei von ihnen mit einer Gewaltaktion nach Hamburg geholt. Per Gerichtsentschluss hat der Vater nun die Rückkehr seiner Kinder nach Dänemark erzwungen.

„Der Vater hat einen Eilantrag beim Oberlandesgericht eingereicht mit dem Ziel, dass die Kinder umgehend zu ihm zurückkehren. Das beinhaltet den Antrag, dass die elterliche Sorge durch einstweilige Anordnung auf den Vater allein übertragen und die Mutter zur Herausgabe der Kinder verpflichtet werden soll“, teilte Kai Wantzen, Sprecher des Hamburger Oberlandesgerichts, mit. Der Antrag stütze sich auf die internationale Eilzuständigkeit der Gerichte am tatsächlichen Aufenthaltsort der Kinder.

Überraschende Wende: Block-Kinder zurück beim Vater

Noch am Abend fiel die Entscheidung. In dieser verpflichtet das Gericht Christina Block, die Kinder dem Vater zu überlassen: „Dieser Eilmaßnahme liegt die Einschätzung zugrunde, dass eine Rückkehr der Kinder zum Vater dem Wohl der Kinder aktuell am besten entspreche. Das Gericht hat dabei berücksichtigt, dass die Kinder ihren Lebensmittelpunkt seit fast 2,5 Jahre beim Vater haben und aus ihrem dortigen Umfeld nach dem vom Vater glaubhaft gemachten Sachverhalt unter äußerst belastenden Umständen gerissen wurden.“

Die zehn und 13 Jahre alte Kinder sind laut Mitteilung des Gerichts schon wieder bei Stephan Hensel – sie wurden in Hamburg „in seine Obhut übergeben“. Der Anwalt des Vaters teilte mit, sein Mandant sei „erleichtert und überglücklich“, dass die Kinder nun „in die Sicherheit ihrer Familie in Dänemark“ zurückkehren könnten. Hensels „Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit“ habe sich bestätigt.

Block-Kinder: Hamburger Familiengericht sah sich 2023 nicht zuständig

Zuvor hatte schon ein dänisches Gericht am Donnerstag zugunsten des Vaters Stephan Hensel geurteilt, dem das Sorgerecht vollständig zuzusprechen sei.

Hensel war in der Silvesternacht von Unbekannten in Süddänemark überfallen worden. Die Täter hatten dabei nach Angaben der dänischen Polizei Theodor (10) und Klara (13) in einem Auto mitgenommen. Später tauchten die Kinder in Hamburg wieder auf. „Wir konnten uns davon überzeugen, dass die Kinder bei Frau Block sind und es ihnen augenscheinlich körperlich gut geht“, hatte eine Polizeisprecherin am Donnerstag erklärt. Nach MOPO-Informationen soll Christina Block zugegeben haben, dass sie die Rückführung der Kinder in Auftrag gegeben hat.

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Am 27. Oktober 2021 hatte das Hanseatische Oberlandesgericht das Aufenthaltsbestimmungsrecht auf die Mutter allein übertragen. Der Vater sollte die Kinder in deren Obhut zurückgeben. Dabei habe es sich jedoch nur um eine einstweilige Anordnung gehandelt, teilte Wantzen mit. Die vorläufige Regelung sollte bis zu einer Entscheidung in der Hauptsache gelten – dieses Verfahren sei noch nicht abgeschlossen.

In erster Instanz hatte das Hamburger Familiengericht am 17. Oktober 2023 die Sorgerechtsanträge beider Eltern zurückgewiesen, da es sich nicht mehr zuständig sah: Die Kinder hätten ihren verfestigten Lebensmittelpunkt mittlerweile in Dänemark gehabt. Dagegen legte Christina Block Beschwerde ein, über die noch nicht entschieden wurde. (dpa/fbo)

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