Der Lottospieler Juan Antonio Prada, der einen Teil des „Ersten Preises“ der Jesuskind-Lotterie gewonnen hat, feiert seinen Gewinn.
  • Der Lottospieler Juan Antonio Prada, der einen Teil des „Ersten Preises“ der Jesuskind-Lotterie gewonnen hat, feiert seinen Gewinn.
  • Foto: picture alliance/dpa/EUROPA PRESS | Gustavo Valiente

Warum es in diesem Land über Nacht viele neue Millionäre gibt

Der Dreikönigstag ist in Spanien nicht nur für die Kinder einer der wichtigsten Tage im Jahr, an dem sie endlich ihre Weihnachtsgeschenke bekommen. Auch für manche Erwachsene gehen Träume in Erfüllung – als Gewinner der größten Weihnachts-Lotterie der Welt.

Trotz des kühlen Winterwetters floss der Sekt am Dreikönigstag in Spanien wieder in Strömen, nachdem die Gewinnzahlen der Jesuskind-Lotterie gezogen worden waren. Rund zwei Wochen nach der Weihnachts-Lotterie bescherte auch die Dreikönigs-Ziehung Menschen in verschiedenen Teilen des Landes am Samstag einen Geldregen.

Die „Lotería del Niño“, die Jesuskind-Lotterie, schüttete insgesamt 770 Millionen Euro aus. Der Hauptgewinn in Gesamthöhe von 110 Millionen Euro entfiel auf die 55 Lose mit der Nummer 94974, die nach Angaben der spanischen Lottogesellschaft von Verkaufsstellen in fast allen Teilen des Landes ausgegeben worden waren. Für jedes dieser Lose gab es zwei Millionen Euro – abzüglich Steuern.

Madrid: Dutzende Millionen-Gewinner bei Jesuskind-Lotterie

Carmen María Alcaraz, Inhaberin einer Lotto-Annahmestelle in dem Ort El Palmar in Murcia, wo ein Teil der Gewinnlose für den Hauptgewinn verkauft worden waren, freute sich riesig für ihre Kunden. „Ich hatte heute Morgen schon so eine Ahnung“, sagte sie im staatlichen TV-Sender RTVE. „Statt mir die Ziehung der Gewinnzahlen wie sonst zuhause bei einem Milchkaffee anzusehen, bin ich in die Verkaufsstelle gekommen“, erzählte sie. Anders als bei der weltberühmten Weihnachtslotterie immer am 22. Dezember, wo die Ziehung der Gewinnzahlen sich über Stunden hinzieht, geht es am Dreikönigstag vergleichsweise schnell. Nach nur 16 Minuten stand dieses Jahr schon die Nummer des Hauptgewinns fest.

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Der beträgt bei „El Niño“ pro Los zwei Millionen Euro. Jede Losnummer wird 55 Mal in den sogenannten „Serien“ aufgelegt und verkauft. In der Regel kaufen die Spanier allerdings keine ganzen Lose für immerhin 200 Euro das Stück, sondern geben sich mit Zehntellosen für je 20 Euro zufrieden, so dass immer sehr viele Menschen in den Genuss des Hauptgewinns kommen. Für ein Zehntellos gibt es dann 200.000 Euro minus 20 Prozent Steuern auf den Betrag ab 40.000 Euro. Den Gewinnern bleiben also 168.000 Euro. Tippgemeinschaften werden von Bürokollegen, Kneipenfreunden, Nachbarn und auch von ganzen Dörfern gebildet.

Ganz Spanien fiebert jedes Jahr bei der Ziehung mit

Der zweite Preis, bei dem es für jedes der 55 Lose mit der Nummer 89634 insgesamt 750.000 Euro gab, ging komplett nach Móstoles, eine Vorstadt von Madrid. Für ein Zehntellos gab es hier 75.000 Euro, nach Steuern 68.000 Euro. Bei der wesentlich größeren Weihnachtslotterie waren zwei Tage vor Heiligabend bereits knapp 2,6 Milliarden Euro ausgeschüttet worden.

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Sowohl die Weihnachts-Lotterie, die die größte und älteste der Welt ist und bereits zum 211. Mal stattfand, als auch die zweite Sonderziehung am Dreikönigstag, die „erst“ seit 1941 existiert, locken jedes Jahr einen Großteil der 46 Millionen Spanier vor die Fernseher. Die Ziehung am 6. Januar wird in Anlehnung an das von den Heiligen Drei Königen besuchte Jesuskind „El Niño“ genannt. (dpa/mp)

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