Trecker-Demo
  • Landwirte kündigen für die kommende Woche massive Proteste an (Archivfoto)
  • Foto: dpa | Philipp Schulze

Der Bauernaufstand ist überzogen – und die größten Veränderungen kommen erst noch

Willy-Brandt-Straße statt Acker, Straßenblockade statt Kuhstall: Am Montag wollen Bauernpräsident Joachim Rukwied und seine Landwirte Ernst machen mit Protesten, wie sie „das Land noch nicht erlebt hat“. Es geht um Billig-Diesel und steuerbefreite Fahrzeuge – beides Subventionen, die besonders den Großen der Agrarbranche zugute kommen.

Doch eigentlich geht es um viel mehr: Die Proteste zeigen, dass die Bauern (zumindest der laute Teil unter ihnen) selbst bei kleinsten Veränderungen auf den Barrikaden sind.

Dabei liegen die ganz großen Veränderungen noch vor ihnen. Es ist richtig, klima- und umweltschädliche Subventionen zu streichen – überall, auch in der übersubventionierten Landwirtschaft. Mit dem Dienstwagenprivileg hätte die Ampel-Regierung anfangen müssen, dann wäre der Bauern-Zorn auch auf weniger fruchtbaren Boden gefallen.

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Jedem, der den Landwirten trotz ihrer deutlich gestiegener Gewinne gerade reflexhaft zur Seite springt, muss klar sein, dass der Weg an einer Agrarwende nicht vorbeiführt. Wir brauchen geringere Tierbestände, weniger Gülle, weniger Pestizideinsatz – aber mehr ökologischen Landbau. Den zu fördern macht Sinn, die bisherige (EU-) Subventionspolitik läuft dem krass zuwider.

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