Horst Seehofer
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Rente in Sicht: Was Horst Seehofer mit der Heimorgel vorhat

„Mia san mia und keiner kann uns was sagen!“, polterte er mal im Wahlkampf. Logisch, Horst Seehofer glaubte eh immer am besten zu wissen, wo es langgeht: Zur Not halt mit dem Kopf durch die Wand. Und nun? Ist er nach 40 Jahren auf den letzten Metern. Beruflich, versteht sich. Im September macht der bajuwarische Politik-Dino Schluss. Dem „SZ-Magazin“ hat er „ein finales Gespräch angesichts des politischen Ablebens“ gegeben, wie er sagt. Und da kam Erstaunliches bei heraus.

Es klingt nämlich geradezu so, als könnte aus dem grantelnden Politik-Poltergeist ein fröhlich summender Parlaments-Pensionär werden: „Herrlich“, nennt der 71-Jährige es im „SZ-Magazin“, dass sein Dienst am Volke im September endet. Endlich Zeit, ganz Horst zu sein, das zu tun, wonach er sich nach eigener Aussage schon sehnt: Auf der Heimorgel „Let It Be“ spielen“, sooft er mag. Und, jawohl, dabei mitsummen.

Horst Seehofer: „Bin eigentlich weit über dem Durst“

Oha, das klingt massiv altersmilde – und das hier fast schon amtsmüde: Nach mehr als 40 Jahren in der Politik sei er „eigentlich weit über den Durst“, erklärte der Noch-Bundesinnenminister, der aber auch schon Gesundheits- und Landwirtschaftsminister, CSU-Vorsitzender und bayerischer Ministerpräsident war. Viele Ämter, viel Macht – macht aber nichts, dass es damit jetzt vorbei ist, findet der Charakterkopf aus Ingolstadt: „In der Abwägung überwiegt eindeutig eine Sehnsucht nach Privatheit, nach Freiheit von Terminen und Zwängen“, erklärt er. „Meine Frau sagt manchmal, wenn ich daheim wegfahre: Es dauert nimmer lang.“

Fragt sich nur: Macht ihr das Angst oder Freude? Karin (71) ist seit 1985 die zweite Ehefrau Seehofers – und das so unbeirrbar beständig, dass 2007 selbst die Affäre ihres Gatten mit der viel jüngeren Anette Fröhlich sie nicht von seiner Seite brachte. Mit der Ex-Geliebten hat er eine Tochter, 14. Kontakt gibt es kaum.

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Der „Politiker seit Geburt“, wie er sich bezeichnet, blickt dem Dasein als häuslicher Horst euphorisch entgegen: „Also, ich freue mich!” Und ein bisschen freut es ihn sicher, dass die Kanzlerin ihn politisch nicht überlebt: Angela Merkel tritt zeitgleich zur Wahl mit ihm ab.

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