Nikola Vasilj im Portrait
  • Nikola Vasilj zeichnet sich durch seine Ruhe im Tor und die Strafraumbeherrschung aus.
  • Foto: WITTERS

St. Paulis Torwart und sein besondere Beziehung zur Ukraine

Wenn es richtig gut läuft, dann hat Nikola Vasilj in der Rückrunde zwölf Heimspiele vor sich: Acht in der Zweiten Liga, zwei im DFB-Pokal und zwei in der Qualifikation zur EM 2024. Bosnien-Herzegowina trifft in den Playoffs am 21. März zunächst auf die Ukraine. Bei einem Sieg fände das entscheidende Spiel gegen Israel oder Island fünf Tage später ebenfalls zu Hause statt.

Zur Ukraine hat Vasilj ein besonderes Verhältnis. Bevor er 2021 zum FC St. Pauli kam, hütete er zwei Jahre lang das Tor des ukrainischen Erstligisten Zorya Luhansk. „Ich hatte dort eine richtig schöne Zeit und habe eine Menge Freunde kennengelernt“, erinnert er sich. Luhansk liegt in der Donbass-Region die damals schon von der russischen Aggression betroffen war – Zorya musste seine Heimspiele deshalb im 400 Kilometer weiter westlich gelegenen Zaporizhzhia austragen. Trotz dieser Einschränkungen wurde der Klub hinter den Größen Donezk und Kiev zweimal Dritter – und in der Europa League feierte Vasilj mit seinen Vorderleuten sogar ein 1:0 gegen Leicester City.

Vasilj ist bereit für Länderspiel

„Ich hatte zwei gute Jahre dort. Im Alltag spielte der Konflikt damals keine große Rolle“, berichtet Vasilj: „Keiner konnte sich vorstellen, dass es zu diesem Krieg kommt. Auch deshalb bin ich so erschüttert, was dort gerade geschieht.“

Im November 2021, kurz nach dem Wechsel von Luhansk nach St. Pauli, bestritt Vasilj eines seiner bislang acht Länderspiele gegen die Ukraine. Im März könnte es zum Wiedersehen kommen – wobei der Kiez-Keeper für Bosnien meist Reservetorwart hinter Ibrahim Sehic war: „Sehic ist wieder gesund, wer spielt, muss der Trainer entscheiden“, sagt Vasilj: „Ich werde wie immer bereit sein.“

Das könnte Sie auch interessieren: DFL-Investor: Gewaltige Fan-Unterstützung für St. Paulis Position

Zu den Aussichten, sich für die EM in Deutschland zu qualifizieren, meint er: „Um ehrlich zu sein, haben wir die beiden letzten Jahre nicht so gut gespielt. Die Ukraine ist der schwerste Gegner, den wir bekommen konnten. Aber in einem Spiel würde ich die Chancen 50:50 einschätzen.”

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp