Bahn plant riesige Abstellanlage für ICE – Anwohner besorgt
Der Ausbau der Abstellanlage Eidelstedt wird für die Anwohner zur Belastung. Grenzwerte zum Lärmschutz werden wohl dauerhaft überschritten. Trotzdem: Noch 2024 will die Bahn mit den Baumaßnahmen beginnen. Die Anwohner sind in Sorge.
Die Bauarbeiten werden sowohl tags als auch nachts stattfinden. Lärmschutz-Richtwerte werden wohl zeitweise weit überschritten. In der über ein Jahr andauernden ersten Bauphase soll es nachts bis zu 80 Dezibel laut werden. Das ist in etwa so laut, wie ein vorbeifahrender Lkw.
Die Bahn setzt laut Planungsdokumenten extra leises Gerät ein und beschränkt die Arbeitszeiten auf 14 Stunden täglich. Auch soll das Baustellenpersonal für das Thema Lärm sensibilisiert werden. Laut Planung verspricht die Bahn Anwohnern, in deren Wohnung es dauerhaft zu laut ist, die Kosten für ein Hotel zu übernehmen.
Schallschutzwände wären „unverhältnismäßiger Aufwand“
Es wäre möglich, Anlieger durch Schallschutzwände angemessen zu schützen. Die Bahn lehnt das aber als „unverhältnismäßigen Aufwand“ ab. Unter anderem müsste ein Streckengleis für fünf bis sechs Monate komplett gesperrt werden. Der Bürgermeister der Gemeinde Halstenbek, Jan Krohn, fordert: „Es muss gewährleistet sein, dass die Bürger keine höhere Belastung erfahren.“
Die Anwohner konnten bis Dienstag Einwände gegen die Pläne vorbringen, die Gemeinde Halstenbek noch bis Februar. Am kommenden Donnerstag soll der Bauausschuss tagen. Eine große Bürgerbeteiligung wird erwartet. Auch eine Veranstaltung gemeinsam mit der Deutschen Bahn ist in Planung.
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Eine Bahnsprecherin betonte, die DB nehme den Schutz der Anwohner vor Lärm ernst. Sie könne jedoch erst nach erfolgter Genehmigung des Projekts einzelne Maßnahmen gegen den Lärm vorstellen. „Wir bitten um Verständnis, dass wir zum heutigen Tag noch keine weiteren Details benennen können.“