Marta Kostyuk bei den Australian Open
  • Marta Kostyuk zeigt starke Auftritte in Melbourne – auf und neben dem Platz.
  • Foto: AFP

Bei Australian Open: Ukrainische Tennis-Stars mit aufrüttelnden Worten zum Krieg

Der Krieg in der Ukraine spielt bei den Australien Open keine Rolle mehr. Das war vor einem Jahr anders. Zwei ukrainische Spielerinnen kritisieren das.

Mit emotionalen Worten haben die beiden ukrainischen Tennisspielerinnen Marta Kostyuk und Lesia Tsurenko die Welt daran erinnert, dass der russische Angriffskrieg in ihrer Heimat noch lange nicht zu Ende ist. „Der Krieg ist immer noch da. Es sterben immer noch jeden Tag Menschen“, sagte Kostyuk bei den Australian Open.

Kostyuk und Tsurenko verweigern Handschläge

„Ich verstehe, dass jeder seine eigenen Probleme hat und jeder auf seine eigenen Dinge fokussiert ist. Ich bin hier, um die Leute immer wieder daran zu erinnern, dass der Krieg noch läuft und er gestoppt werden sollte. Es ist nicht normal, dass es passiert“, sagte Kostyuk, die in Melbourne gegen die Russin Elina Avanesyan in drei Sätzen gewann.

Pünktlich zum Wochenende erhalten Sie von uns alle aktuellen News der Woche rund um den HSV kurz zusammengefasst – direkt per Mail in Ihr Postfach.

Mit meiner Anmeldung stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Kostyuk verweigerte ihrer Gegnerin danach ebenso den Handschlag wie Tsurenko nach ihrer klaren Niederlage gegen Titelverteidigerin Aryna Sabalenka aus Belarus. „Die Leute wollen nichts über den Krieg hören, sie wollen keine schlechten Nachrichten hören“, sagte Tsurenko. „Ich bekomme in den sozialen Medien viele böse Nachrichten, dass die Leute gelangweilt sind, wenn ich etwas poste.“

Tsurenko berichtet von bösen Nachrichten

2023 hatte es bei den Australian Open zahlreiche Spendenaktionen zugunsten der Ukraine gegeben. In diesem Jahr spielt der russische Angriffskrieg keine Rolle in Melbourne. „Es scheint so, als sei die ganze Welt müde, davon zu hören“, sagte Tsurenko. „Aber leider geht der Krieg weiter. Er ist Teil meines Lebens, er ist Teil des Lebens anderer Ukrainer, und wir müssen darüber reden. Wir müssen die Menschen an die Ukraine erinnern.“

Das könnte Sie auch interessieren: „Er hätte den Sieg mehr verdient gehabt“: Melbourne-Thriller mit Zverev und Struff

Kostyuk berichtete: „Meine ganze Familie ist in Kiew im Moment. Meine Mutter schickt mir Videos, wenn Raketen über ihr Haus fliegen. Es ist ein komplett ungleicher und schrecklicher Krieg.“ (lg/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp