Facebook baut eine Super-Intelligenz: viele Fragen – und Kritik
Die Fraggles haben die allwissende Müllhalde – und wir Menschen? Erschaffen wir auch bald eine allumfassende Superintelligenz? Mark Zuckerberg glaubt daran. Der Facebook-Gründer hat jetzt verkündet, dass sein Unternehmen Meta an der Entwicklung einer AGI arbeitet. Die drei Buchstaben bedeuten Artificial General Intelligence – und die Idee einer „allgemeinen künstlichen Intelligenz“ sorgt für Furore.
AGI soll ein Programm sein, das allgemein ausgedrückt in der Lage sein soll, jede intellektuelle Aufgabe zu verstehen oder zu lernen, die auch unser Gehirn leisten kann. Nur eben fehlerfrei und nonstop. Was genau das bedeutet, ist allerdings auch Zuckerberg wohl noch nicht ganz klar: „Ich habe keine klare, prägnante Definition“, erklärte er.
„Superintelligenz“: Das steckt hinter dem Begriff „AGI“
Im Interview mit „The Verge“ sagt Zuckerberg: „Man kann darüber streiten, ob sie menschlicher Intelligenz entspricht, oder ob es sich um eine Superintelligenz in der fernen Zukunft handelt oder um eine Art Mensch-plus“, Für ihn gehe es darum, dass AGI alle Fähigkeiten haben solle, „für die man denken können und Intuition haben muss“.
Neu ist die Idee nicht: Bei OpenAI und Google zerbrechen sich bereits Entwickler die Köpfe darüber. Und genau um die geht es unter anderem: Im Silicon Valley kämpfen Tech-Konzerne um die besten Leute. Und die will Zuckerberg mit AGI ködern, „weil viele der besten Forscherinnen und Forscher an den anspruchsvolleren Problemen arbeiten wollen“, wie er sagt.
Top-Leute verdienen in der Branche Top-Gehälter von oft einer Million Dollar im Jahr. Programmier-Asse sind so begehrt, dass Mark Zuckerberg sich höchstpersönlich darum kümmert, Spezialisten zu gewinnen – oder zu verhindern, dass sie zur Konkurrenz gehen.
Meta-Konzern hat täglich mehr als drei Milliarden Nutzer
Ein weiteres Motiv: Mit einer Super-Intelligenz gäbe es neue Möglichkeiten für Facebook, Instagram und WhatsApp – das würde Nutzer bei der Stange halten. Und das sind einige: Nach konzerneigenen Angaben sind täglich rund 3,14 Milliarden Menschen auf den Meta-Plattformen unterwegs.
Eine der großen Fragen bei der Entwicklung lautet: Wer hat Zugang, wer Kontrolle? Zuckerberg setzt auf Open Source, also auf ein offeneres Modell, bei dem Quellen für Entwickler weltweit zugänglich sind. Das Unternehmen OpenAI hat seine Strategie mittlerweile geändert und arbeitet nicht mehr komplett transparent.
Welcher Weg ist der bessere? Kritiker fürchten, dass mit Open Source Missbrauch von Künstlicher Intelligenz einfacher wird. Fans sagen, dass die Allgemeinheit profitiert, wenn alle an der Entwicklung mitarbeiten können.
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Wann AGI keine eher schwammige Version, sondern Realität werden könnte? Niemand weiß es. Zuckerberg sagt dazu gar nichts – und Microsoft Präsident Brad Smith erklärte kürzlich: „Es ist absolut unwahrscheinlich, dass wir in den kommenden zwölf Monaten eine sogenannte AGI sehen werden, bei der Computer leistungsfähiger sind als Menschen“.