Stephan Ambrosius klärt den Ball vor Kenan Karajan
  • Zumeist einen Schritt voraus: HSV-Abwehrmann Stephan Ambrosius (l.) klärt vor Schalkes Kenan Karaman.
  • Foto: imago/Team 2

„Jeder hatte Bock“: Hat der HSV den Aufstiegs-Code entschlüsselt?

Der Anfang ist gemacht – mehr nicht, aber auch nicht weniger. Und die Art und Weise, wie sich der HSV beim 2:0 (2:0) auf Schalke präsentierte, lässt hoffen. Tim Walter und seine Profis scheinen die Winterpause bestens genutzt zu haben, um sich nach den häufig wechselhaften Auftritten der ersten Saisonhälfte Aufstiegsreife zu erarbeiten. Der Auftakt sorgte für viele positive Zeichen.

Eine satte Stunde war nach dem Ende der Partie schon vergangen, als bei Walter endlich all die Anspannung wich. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen verließ er das Medienzentrum der Veltins-Arena, wo er ein letztes Mal die 90 Minuten hatte Revue passieren lassen. Dann konnte der Trainer gedanklich mal kurz locker lassen und genießen.

Heuer Fernandes: „Haben uns in alles reingeworfen“

Entschlüsselt Walter den Aufstiegs-Code? Ist er in der Lage, die offenkundigen Schwächen seiner Profis so zu bearbeiten, dass endlich der Sprung in die Bundesliga gelingt? Der Sieg auf Schalke offenbarte zumindest, dass sie begriffen haben, wie es funktionieren kann. Mit bedingungsloser Leidenschaft, vor allem im Rückwärtsgang. Eine Tugend, die dem HSV in der Hinrunde noch zu oft abging.

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„Jeder hatte Bock zu verteidigen“, erkannte Mittelfeldmann Jonas Meffert, während Keeper Daniel Heuer Fernandes hervorhob: „Wir haben uns in alles reingeworfen, clever verteidigt und waren nicht wild.“ 57 Prozent der Zweikämpfe entschied der HSV für sich. Lohn der Mühen und ein wichtiger Schritt zum ersten Erfolg des Jahres.

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Die neue Lust zu verteidigen soll für den HSV der Schlüssel zum Aufstieg werden. Diese Erkenntnis reifte vor allem in den Tagen des Spanien-Trainingslagers in Sotogrande. Walter, der von seinen Bossen den Auftrag bekam, an der defensiven Stabilität zu arbeiten, schwor seine Profis auf und außerhalb des Rasens ein. „Wenn du viel trainieren kannst, dann kannst du auch hart arbeiten“, sagte er nun. „Das haben wir in der Vorbereitung getan und werden es weiterhin tun.“

Ambrosius: „Darauf wollen wir gegen den KSC aufbauen“

Erste Früchte ernteten sie in Gelsenkirchen. Niemand mag bestreiten, dass auch Glück im Spiel war, gleich dreimal scheiterten die Schalker an Latte oder Pfosten. Und dennoch: Der Spirit, den die HSV-Profis in der Veltins-Arena verströmten, unterschied sich augenscheinlich von dem mancher Partien aus der Hinrunde. Gerade in den Schlussminuten feierten sich die Profis nach Rettungsaktionen, klatschten sich mehrfach im Stile einer Volleyball-Mannschaft ab. Die Lust auf Galligkeit war ihnen anzumerken, in jedem Moment.

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„Darauf wollen wir nun aufbauen, auch gegen den KSC“, erklärte Abwehrmann Stephan Ambrosius und schaute bereits auf den kommenden Sonntag. Dann geht es für den HSV darum, zu unterstreichen, dass Schalke nicht nur ein zarter, vielversprechender Anfang war. Das wird auch Walter gewusst haben, als er Gelsenkirchen mit seinen Profis verließ. Mit einem Dreier im Gepäck und dem Wissen, wie der Sprung nach oben diesmal zu schaffen ist.

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