Joshua Kimmich, Mathijs de Ligt, Jamal Musiala und Raphael Guerreiro
  • Die Bayern (Joshua Kimmich, Mathijs de Ligt, Jamal Musical und Raphael Guerreiro (v.l)) wirkten weitesgehend statisch auf dem Feld.
  • Foto: Lukas Barth/picture alliance/dpa

„Ein großer Schlag ins Gesicht“: Bayern nach Pleite gegen Werder unter Schock

Werder hat es endlich wieder geschafft und die großen Bayern geschlagen. Ein Ex-Münchner ist Bremens Matchwinner.

Werder Bremen hat in der Bundesliga für eine große Überraschung gesorgt und die Sieglos-Serie gegen den FC Bayern München nach mehr als 15 Jahren beendet. Nach 28 Bundesliga-Spielen ohne Erfolg gegen den deutschen Meister gewannen die Bremer am Sonntag mit 1:0 (0:0) in der Allianz-Arena.

Mitchell Weiser wird zum Werder-Helden

Das Siegtor schoss der frühere Bayern-Profi Mitchell Weiser in der 59. Minute nach einer schönen Einzelleistung. Am Ende hielt der starke Werder-Torwart Michael Zetterer den Sieg für die Gäste fest. Unter anderem parierte er überragend gegen Bayern-Joker Mathys Tel (87.).  

Vor dem Nachholspiel am Mittwoch gegen Union Berlin wuchs der Rückstand der Bayern auf den noch ungeschlagenen Tabellenführer Bayer Leverkusen auf sieben Punkte an. Das ist angesichts der Bayer-Konstanz ein Alarmsignal für die Münchner und Coach Thomas Tuchel. 

Tor von Njinmah wird vom Schiri zurückgenommen

Zumal sie am Sonntag schon vor Weisers Geniestreich die Hilfe des Video-Assistenten benötigt hatten. Ein Kontertor von Werder-Stürmer Justin Njinmah in der 25. Minute nahm Schiedsrichter Marco Fritz auf Intervention des VAR zurück. Jens Stage hatte vor dem erfolgreichen Bremer Konter Bayern-Spielmacher Jamal Musiala per Foul vom Ball getrennt, was Fritz in der Live-Ansicht zunächst nicht so bewertet hatte. 

Nach dem Kurz-Trainingslager in Portugal wirkten die Bayern-Stars in der Allianz Arena wie eingefroren. Tuchel bewertete die Tage an der Algarve vor dem Anpfiff bei DAZN noch als „einem guten Impuls“. Blöd, dass davon dann rein gar nichts auf dem Rasen zu sehen war. Statisch, ohne Hingabe, ohne Inspiration und ohne Tempo plätscherte das Angriffsspiel dahin. Und im Gegensatz zum Vorbild Bayer Leverkusen verpufften auch die einstudierten Münchner Ecken-Varianten komplett. 

Ein Schuss von Leroy Sané und eine von Werder-Torwart Michael Zetterer entschärfte Chance von Dayot Upamecano waren die karge Offensivausbeute der Bayern vor der Pause.

Tuchel verzichtet auf Akzente zur Halbzeit

Und Werder? Agierte kompakt und nach vorne auch ohne Nationalspieler Marvin Ducksch und Leonardo Bittencourt (beide Gelbsperre) mutig. Was fehlte, war lange Zeit nur die verdiente Belohnung. Das Tor von Nijnmah zählte nicht. Und Bayern-Kapitän Neuer lenkte bei einer Flugeinlage einen abgefälschten Schuss des starken Weiser mit den Fingerspitzen zur Ecke (24.). Die Bremer Serie von bis Sonntag 28 sieglosen Partien gegen Bayern schien sich fortzusetzen.  

Auf einen Impuls von der Bank mit Thomas Müller oder Leon Goretzka verzichtete Tuchel überraschend zur Halbzeitpause. Harry Kane schoss auf der Distanz (50.), aber einen Hallo-Wach-Effekt hatte die Aktion nicht. Vielmehr kam der große Moment von Weiser, der erst Alphonso Davies ausspielte und den Ball dann aus spitzem Winkel unter die Latte drosch.

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Jetzt musste Tuchel reagieren. Müller, Goretzka und Tel kamen. Der Bayern-Druck nahm zwangsläufig zu. Sané prüfte Zetterer, weitere aufregend Szenen im Werder-Strafraum (79.). Bremens Torwart stand in der Schlussphase ständig im Blickpunkt, ehe er mit seinen Kollegen den großen Sieg bejubeln konnte. „Über die 90 Minuten hatten wir den Sieg nicht verdient. Wir waren viel zu träge, es war kein Leben drin“, sagte Thomas Müller bei DAZN: „Es fehlte die Freude, um da unbedingt durchzukommen. Das war ein großer Schlag ins Gesicht.“ (jh/dpa)

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