• Eine Ampulle mit AstraZeneca. (Symbolbild)
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AstraZeneca für alle: So kommen Sie in Hamburg jetzt an eine Impfung

AstraZeneca für alle – eine Nachricht, die viele Impfwillige aufhorchen lässt. Die Priorisierung für das Vakzin wurde aufgehoben, es steht somit allen Altersgruppen zur Verfügung. Die MOPO zeigt, wie und wo AstraZeneca verimpft wird und was die Hamburger Hausärzte empfehlen.

Wie kommen Patienten an eine Impfung mit AstraZeneca?

Freiwillige können sich von ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin den Impfstoff spritzen lassen. „Sie melden sich bei ihrem Hausarzt am besten per Mail, dieser schreibt zurück und bietet einen Termin an, der wiederum per Mail bestätigt werden sollte“, sagt Dr. Mike Müller-Glamann, Hausarzt in Bramfeld und zweiter Vorsitzender des Hausärzteverbands Hamburg. „Bitte nicht anrufen, denn dann kommt keiner mehr durch.“

Wer ist beim Hausarzt zuerst dran?

„Wer eine Impfung erhält, entscheidet der Arzt oder die Ärztin nach medizinischen Kriterien“, sagt Jochen Kriens, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung. Aus Sicht von Dr. Müller-Glamann ist der Impfstoff bei Patienten ohne Thrombosen in der Vorgeschichte sicher: „Wir impfen Frauen über 35 und erwachsene Männer nach intensiver Aufklärung. Bislang steigt zwar die Nachfrage, aber von AstraZeneca ist aktuell noch ausreichend Impfstoff in Hamburg.“

Wo bekommen Hausärzte den Impfstoff her?

Die Arztpraxen beziehen AstraZeneca nicht wie die Impfzentren über die Stadt, sondern über Apotheken und den Pharmagroßhandel.

Wie viel AstraZeneca bekommen Hamburgs Ärzte?

In der folgenden Kalenderwoche rechnet die Bundesregierung mit mehr als einer Million Dosen AstraZeneca für Arztpraxen und Betriebsärzte. Diese Dosen werden nach Bevölkerungsanteilen verteilt. Hamburgs Ärzte und Ärztinnen sollen knapp 30.000 Impfdosen erhalten. Zusätzlich sollen rund 36.000 Dosen BionTech geliefert werden.

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Bei insgesamt etwa 1500 Hausärztinnen und Hausärzten sowie Betriebsärztinnen und Betriebsärztinnen in Hamburg wären das jeweils 44 Dosen. Für die folgenden Wochen sind noch keine Zahlen bekannt. „Ich bekomme am Mittwochnachmittag mitgeteilt, was am darauffolgenden Montagmittag geliefert wird. Das ist eine organisatorische Dauerstresssituation!“, sagt Dr. Müller-Glamann.

Für wen wird AstraZeneca empfohlen?

Die Ständige Impfkommission empfiehlt AstraZeneca für Menschen ab 60, da vor allem bei jüngeren Frauen sehr seltene schwere Nebenwirkungen wie Hirnvenenthrombosen bekannt wurden. Aber auch Jüngere können sich auf Wunsch damit impfen lassen. Der Leiter des Hamburger Impfzentrums, Dirk Heinrich, hält ihn für Frauen unter 30 Jahren für nicht geeignet – das twitterte der Arzt am Donnerstagvormittag.

Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) hat am Donnerstagabend hingegen für das Vakzin geworben: „Das ist ein sehr guter Impfstoff. Der hat eine sehr hohe Schutzwirkung. Nutzen Sie den“, sagte sie im „Hamburg Journal“. „Sie schützen sich und andere damit. Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen.“

Was gilt für Hamburger ohne Hausarzt, die gern AstraZeneca hätten?

Viele Hamburger haben keinen Hausarzt. „Dazu gibt es keine belastbaren Zahlen, aber in der Pandemie zeigt sich bei mir in der Praxis, dass etwa die Hälfte keinen Hausarzt hat“, sagt Dr. Mike Müller-Glamann. Alle, die als Erstimpfung AstraZeneca erhalten wollen, müssen sich daher nun einen Hausarzt suchen.

Dürfen sich Hamburger auch in einem anderen Bundesland mit AstraZeneca impfen lassen?

Die Sozialbehörde verweist auf Nachfrage der MOPO an die Ärzte. Gesetzliche Vorgaben gebe es dazu jedenfalls keine. Der Hamburger Hausärzteverband verweist wiederum an die Behörden. Auf Nachfrage in den direkten Nachbarländern heißt es aus Niedersachsen, dass die Ärzte und Ärztinnen entscheiden. Eine Impfung sei prinzipiell auch mit Hamburger Adresse möglich. Aus Schleswig-Holstein heißt es, dass in der Regel in dem Bundesland geimpft werde, in dem man wohne. 

Wird AstraZeneca bald nur noch von Haus- und Betriebsärzten verimpft?

Erstimpfungen mit AstraZeneca sollen in Zukunft hauptsächlich in den Praxen stattfinden. Das Impfzentrum nimmt in den kommenden Wochen nur noch Zweitimpfungen mit dem Vakzin vor. Derzeit sei in den Messehallen ohnehin keine Dose des schwedisch-britischen Impfstoffs mehr vorhanden, sagte der Sprecher der Sozial- und Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, der MOPO: „Der verfügbare Lagerbestand ist gleich Null.“ Vor zwei Wochen waren in einer großen Aktion alle Restbestände verimpft worden. Kommende Lieferungen an die Stadt würden nur an diejenigen Personen gegeben, die bereits einmal mit AstraZeneca geimpft sind.

Wird das Impfzentrum geschlossen?

„Die Zeit des Impfzentrums ist begrenzt“, so Helfrich zur MOPO. „Es ist davon auszugehen, dass es nur bis zum Sommer betrieben wird.“ Im Juli könnte es demnach bereits schließen, weitere Impfungen nur noch in den Arztpraxen erfolgen. Der Leiter des Impfzentrums, Dr. Dirk Heinrich, nannte „frühestens“ den 31. Juli als Datum.

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„Wer im Impfzentrum eine erste Dosis erhalten hat, der wird dort auch seine zweite bekommen können“, so Helfrich. Alles hängt davon ab, wann Hamburg mit den Zweitimpfungen von AstraZeneca im Impfzentrum durch ist. Die Zweitimpfung muss bei dem Vakzin spätestens zwölf Wochen nach der ersten erfolgen, die meisten AstraZeneca-Erstimpfungen fanden Ende April statt, so der Sprecher.

Wie kommt man an die anderen Impfungen?

Die anderen Impfstoffe werden weiter streng nach der Priorisierung verimpft. Am Freitag hat die Behörde weitere Teile der Priorisierungsgruppe drei zum Impfen aufgerufen: Beschäftigte der öffentlichen Verkehrsmittel, Fahrer und Fahrerinnen von Moias und Taxen, Beschäftigte in Apotheken und medizinischen Laboren sowie Ehrenamtliche, die Sommerfreizeiten für Kinder und Jugendliche ermöglichen. 

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