Bekommt mal wieder Aufmerksamkeit: Tübingens OB Boris Palmer (Grüne).
  • Bekommt mal wieder Aufmerksamkeit: Tübingens OB Boris Palmer (Grüne).
  • Foto: picture alliance/dpa

Kommentar zu Boris Palmers Entgleisungen: Rassistischer Quark wird zur Bewährungsprobe

Es gibt wenige Dinge, die so vorhersehbar sind wie Debatten bei Twitter. Zwei Lager, viel Hass, kein Dialog. Zu beobachten auch aktuell im Fall Boris Palmer: Dass die Grünen den Tübinger Oberbürgermeister nach seinem rassistischen Penis-Tweet jetzt per Parteiausschluss loswerden wollen, ist verständlich.

Die aufgeheizte Meute ist hingegen gespalten. Dem Palmer den Mund verbieten? „Cancel Culture, typisch Verbotspartei!“, finden die selbst ernannten Wächter der freien Debattenkultur. Klar, die Diskussion über Grenzen des Sagbaren ist wichtig für unsere Demokratie.

Boris Palmer spricht sich selbst die Eignung für jegliches Amt ab

Als Politiker im Rampenlicht hat Palmer allerdings die Verpflichtung, keinen rassistischen Quark in die Welt zu posaunen. Alles nur Satire, wie er jetzt beteuert? Wer derart missverständlich formuliert, spricht sich selbst die Eignung für jegliches Amt ab. Für die Grünen wird dieser Vorfall trotzdem zur ersten richtigen Bewährungsprobe im Wahlkampf.

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Annalena Baerbock hat sich zwar klar positioniert – allerdings ebenfalls bei Twitter. Zwei Lager, viel Hass, kein Dialog. Reichen wird das nicht. Denn wer ins Kanzleramt will, muss beweisen, dass er Lager einen kann. Auch wenn’s Überwindung kostet. 

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