Frauen auf Straßenschildern: Dieser Hamburger Bezirk will jetzt Gender-Verkehrszeichen
Eimsbüttel –
Während die CDU gegen das Gendern revoltiert, könnte es in einem Hamburger Bezirk bald Verkehrszeichen mit weiblichen Figuren geben. Dies sieht jetzt jedenfalls ein Beschluss der Bezirksversammlung vor. Doch ganz so einfach ist das gar nicht.
Von heute auf morgen wird sich die männliche dominierte Verkehrszeichen-Straßenwelt in Eimsbüttel wohl nicht ändern. Doch wenn es nach den Fraktionen von SPD, Linken und FDP in der Bezirksversammlung geht, grüßen am Zebrastreifen bald nicht mehr nur männliche Figuren vom Schild, sondern auch Frauen. Die Fraktionen wollen hierfür eine Änderung der Straßenverkehrsordnung erreichen.
Dies sieht ein Antrag der Sozialdemokraten vor, der in den genannten Fraktionen am Donnerstagabend Zustimmung fand. Die Grünen, die sonst ihre Vorreiterrolle bei Gender-Themen betonen und Koalitionspartner der CDU in Eimsbüttel sind, enthielten sich. Die CDU lehnte den Vorschlag ab.
Gendergerechte Verkehrszeichen – Genf als Vorbild
Die SPD verweist in ihrem Antrag auf die Stadt Genf in der Schweiz, die 2020 eine Initiative gestartet hat, um Geschlechtergerechtigkeit in den Straßenverkehr zu bringen. Dort sind auf den Verkehrsschilder an den Zebrastreifen nun nicht mehr nur mit männliche Figuren, sondern auch weibliche, gleichgeschlechtliche Paare und ältere Menschen zu sehen.
Das soll es auch in Eimsbüttel geben. „Ziel des Projekts ist es, die Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum zu erhöhen. Auch in Deutschland zeigen Verkehrszeichen bislang vornehmlich neutrale Abbildungen, die jedoch als männlich erkennbar sind. Es gibt aber keinen Grund, weshalb nicht auch Frauen auf Verkehrszeichen abgebildet werden können“, heißt es in dem Antrag. Gendergerechte Verkehrszeichen hätten zwar zunächst symbolischen Charakter, bedeuteten jedoch „einen kleinen Schritt für einen gesellschaftlichen Wandel”.
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Einziges Problem: Die Straßenverkehrsordnung lässt den Vorschlag in Eimsbüttel derzeit gar nicht zu – und die kann der Bezirk nicht mal eben für sich allein ändern. Deshalb soll sich die Innenbehörde nun auf Wunsch der Bezirkspolitiker beim Senat dafür einsetzen, dass er eine bundesweite Initiative startet, um die Straßenverkehrsordnung zu ändern.