Hamburgs NS-Geschichte: Historischer Rundgang zum Tag der Befreiung
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Am 8. Mai vor 76 Jahren kapitulierte Nazi-Deutschland: Anlässlich des Tages der Befreiung lädt die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes/Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) am Samstag ab 15 Uhr zu einem Rundgang ein, der an die Stätten von Verfolgung und Widerstand in der City führt.
Start des Audio-Walks ist im Gängeviertel (Valentinskamp 34 a), in dem besonders viele Kommunisten lebten, bevor die Nazis es abreißen ließen. An Station 1 liegen Handzettel mit der Route des Gedenkrundgangs bereit.
Das Stadthaus: Der Folterkeller der Gestapo
Station 2: Stadthaus, in der Nazi-Zeit Sitz der Gestapo. Dort wurden in der NS-Zeit unzählige Hitler-Gegner verhört und gefoltert.
Station 3: Jungfernstieg 50, wo an den Buchhändler Felix Jud und die Widerstandskämpfer der Weißen Rose Hamburg erinnert wird.
Station 4: Gänsemarkt 36, die Finanzbehörde. Hier mussten NS-Opfer mühselig um „Wiedergutmachung“ kämpfen.
An jeder Station gibt es Hörbeiträge, die mit Hilfe von QR-Codes aufs Handy geladen werden können. Dauer des Audio-Walks: 75 Minuten. Die Wegstrecke beträgt 2,1 Kilometer.
Esther Bejarano fordert: 8. Mai muss Feiertag werden
Von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr findet vor dem Stadthaus (Stadthausbrücke 6) eine Kundgebung statt. Um 18 Uhr wird Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano im Gängeviertel (Valentinskamp 34 a) über ihre Befreiung am 3. Mai 1945 berichten und bei dieser Gelegenheit ihre Forderung wiederholen, dass der 8. Mai ein Feiertag werden muss.
„Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann“, so Bejarano. „Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten!“
Esther Bejarano erhält viel Zuspruch. Ihre Initiative wird von vielen Persönlichkeiten und Organisationen unterstützt: von der DGB Jugend Hamburg, der Schriftstellerin Peggy Parnass, vom Hamburger Bündnis gegen Rechts und von der GEW Hamburg beispielsweise.
Festkundgebung auf dem Rathausmarkt
Zu einer Festkundgebung auf den Rathausmarkt lädt von 10 bis 20 Uhr der „Hamburger Ratschlag für den 8. Mai als Feiertag“ ein. Mit einem Bühnenprogramm wird an die Opfer des Nazi-Regimes und Widerstandskämpfer erinnert, ebenso mit einem „Weg des Widerstands“, Liedern und Lesungen. Auf www.8mai-hamburg.de finden sich weitere Informationen.