Gestradas kleine Robbenbaby „Agi“
  • Gestrandet in Hamburg: Das kleine Robbenbaby „Agi“ hat seine Eltern verloren.
  • Foto: action press

Vor Airbus: Schwanenvater rettet Robbenbaby Agi aus der Elbe

Große Kulleraugen, flauschig-weiches Fell: In Hamburg ist am Montag ein Robbenbaby gefunden worden. Schwanenvater Olaf Nieß rettete das Jungtier, das sich in die Elbe verirrt hatte.

Die kleine Robbe war am Anleger des Flugzeugherstellers Airbus von Mitarbeitern des Unternehmens entdeckt worden. Dort lag das Robbenbaby erschöpft auf den Steinen.

Robbenbaby ist erst acht Wochen alt – und hat dennoch schon enorme Kräfte!

Die Airbus-Leute informierten den für Tiernotfälle zuständigen Schwanenvater Olaf Nieß und sein Team. Die rückten umgehend an, um das Jungtier zu holen. „Das war gar nicht so einfach“, so Nieß zur MOPO. Auch wenn der Kleine vermutlich erst etwa acht Wochen alt ist, habe solch ein Tier schon enorme Kräfte.

„Kegelrobben sind die größten Raubtiere, die wir in Deutschland haben“, erklärt Nieß. Sie könnten dem Menschen gefährlich werden, weil sie sich zur Wehr setzen, wenn sie sich bedroht fühlen. Normalerweise gelte es, Abstand zu halten – wie zu anderen Wildtieren eben auch. Doch der kleine Agi, wie der Schwanenvater und sein Team den Kleinen getauft haben, brauchte Hilfe und musste geborgen werden.

Robbenbaby wurde vermutlich in der Deutschen Bucht von seinen Eltern getrennt

„Es war schwierig, ihn zu greifen, weil er versucht hat, sich rauszuwinden und zuzubeißen“, so Nieß. Doch der Schwanenvater hat Erfahrung mit solchen Einsätzen. Mit routiniertem Griff gelang es schließlich, Agi zu packen, in eine Schleifkorbtrage zu verfrachten und zum Auto zu ziehen. Eine Betäubung war nicht nötig. Anschließend kam das Fellbündel zunächst ins Schwanenquartier.

Von dort aus wurde das Tier am Dienstagvormittag nach einer ersten Untersuchung, bei der eine kleine Verletzung am Auge festgestellt wurde, zur Seehundstation nach Friedrichskoog gebracht. Nieß vermutet, dass Agi in der Deutschen Bucht vom Muttertier getrennt wurde. Dann sei er mit dem Hochwasser nach Hamburg abgetrieben worden.

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In Friedrichskoog soll Agi nun medizinisch untersucht werden. Anschließend wird er von den Experten aufgepäppelt, bis er eine gewisse Größe erreicht. Erst dann kann das Tier in die Freiheit der Nordsee entlassen werden.

Erst am Wochenende waren aus der Seehundstation in Schleswig-Holstein die ersten jungen Kegelrobben der aktuellen Geburtensaison in die Nordsee ausgewildert worden. Die Wurf- und Paarungszeit der Kegelrobben beginnt Anfang November und läuft im Januar aus. Hauptgeburtenzeit ist im Dezember.

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