Neuer Schnell-Radweg in Hamburg: Hier dürfen jetzt die Paketboten düsen
Rotherbaum –
Hamburg führt den nächsten XXL-Radweg ein: Am Sonntag wurde in der Hallerstraße der vierte sichere Fahrradstreifen eröffnet und soll nun ein Jahr lang getestet werden. Neben Verkehrsenator Anjes Tjarks (Grüne) durften Fahrer von Hermes und UPS den neuen Pop-up-Radweg nutzen. Sie sollen hier künftig mit E-Pedelacs die Pakete sicher zu den Bewohnern rund um Rotherbaum und Grindelviertel bringen.
Stanislav Kerber (33), Zusteller bei UPS, freut sich über den neuen Weg: „Mit dem Fahrrad auszuliefern ist ein großer Vorteil. Diese Bikelanes sorgen dafür, dass wie nie im Stau stehen und uns niemand hektisch überholen muss. Da fühle ich ich auch viel sicherer.“ Ähnlich sieht es Muhammet Ali Ucar (23), der für Hermes Pakete ausliefert: „Mit dem Fahrrad sind wir grundsätzlich viel schneller und umweltfreundlicher. Man muss nicht in zweiter Reihe stehen und kann direkt vor die Haustür. Die Bikelanes sind immer frei und erleichtern uns die Auslieferung enorm.“
Und so sieht der neue Schnell-Radweg für die Paketzusteller und restlichen Hamburger:innen aus. Die auffällige Fahrbahnmarkierung verläuft auf beiden Seiten der Hallerstraße zwischen Grindelberg und Rothenbaumchaussee und ist rund 600 Meter lang. Radfahrer:innen sollen hier vorerst für ein Jahr sicherer durch den Verkehr kommen, da sie mindestens 2,50 Meter Platz haben – an der breitesten Stelle sind es sogar 3,40 Meter. Die Kosten für die Einrichtung belaufen sich auf circa 179.000 Euro.
Hamburg: Pop-Up-Bikelane für 3000 Radfahrer täglich
„Zwischen Außenalster und Grindelberg sind schon heute täglich rund 3.000 Radlerinnen und Radler unterwegs – egal ob Studentinnen und Studenten der nahegelegenen Uni, Anwohnerinnen und Anwohner, Lieferdienste, Ausflügler und Ausflüglerinnen oder Alltagsradler und Alltagsradlerinnen”, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) im Zuge der Eröffnung. „Eine angemessene Radverkehrsinfrastruktur gab es auf der Hallerstraße trotz des hohen Radverkehrsanteils bislang jedoch nicht. Das ändert sich mit der neuen Pop-Up-Bikelane nun.“
Nach Ansicht der Verkehrsbehörde ist die neue Pop-Up-Bikelane ein wichtiges Teilstück des bezirklichen Fahrradnetzes in Eimsbüttel und soll zahlreiche Wege miteinander verbinden.
Fahrbahnmarkierung hat keinen Einfluss auf Parkplätze in Hamburg
Nicht beeinträchtigt von der neuen Fahrbahnmarkierung sind Parkplätze, Ladezonen und auch die Bushaltestellen der Linie 15. Ab nun an wird für ein Jahr lang evaluiert, wie die neue Pop-Up-Bikelane sich auf den Rad- und Autoverkehr auswirkt.
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Pop-Up-Bikelanes haben anders als die kürzlich in Harburg eingerichtete Protected-Bike-Lane keine extra Abgrenzung zum Autoverkehr. Trotzdem soll die breite Fahrbahnmarkierung die Sicherheit für Radfahrer:innen erhöhen und gilt als leicht einzurichtende, kostengünstige Alternative.
In Hamburg gibt es neben der Pop-Up-Bikelane auf der Hallerstraße bereits drei andere: Auf der Straße Beim Schlump, auf der Max-Brauer-Allee sowie auf den Straßen Am Sandtorkai und Brooktorkai.