Ein Grundschulkind beim Corona-Test
  • Ein Grundschulkind beim Corona-Test (Symbolbild).
  • Foto: imago images/Laci Perenyi

„Herzlos von Senator Rabe“: Hamburger Politikerin kritisiert Testpflicht in Schulen

Seit rund einem Monat gehört der Schnelltest vor dem Präsenzunterricht für Hamburger Schüler:innen zweimal pro Woche zum Alltag. Wer teilnehmen will, muss sich direkt in der Schule selbst testen. Gegen diese Praxis regt sich jetzt Kritik aus der Hamburger FDP. Vor allem für jüngere Kinder sei das beängstigend.

„Besonders viele Eltern von Grundschulkindern wollen ihre Kleinen zum Corona-Test begleiten, um sie in dieser aufregenden Situation nicht alleinzulassen“, sagt die FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein.

Schnelltest vor der Schule: Das sagt der Hamburger Senat

Die Hamburger FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein.

Die Hamburger FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein.

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dpa

Sie stellte eine Anfrage an den Senat, warum die Tests nicht zu Hause durchgeführt werden dürften. In der Antwort heißt es unter anderem: „Durch den Testort Schule ist für alle Beteiligten an der Schule die Sicherheit gegeben, dass die Schnelltests unter Aufsicht verlässlich durchgeführt werden.“

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Ansonsten müssten die Eltern mit ihren Kindern vor der Schule in ein Schnelltestzentrum fahren, was auf Dauer kaum zu leisten sei und auch für die Schule einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand bedeute. Im übrigen seien Eltern aktuell nicht dazu verpflichtet, ihre Kinder in den Präsenzunterricht zu schicken.

Hamburger Schulleiter: Mit Test auf der sicheren Seite

Der Vorsitzende des Hamburger Schulleiterverbands sieht das auf MOPO-Nachfrage ähnlich:  „Unsere Erfahrung ist, dass die Kinder hauptsächlich in der Vorschule und ersten Klasse viel Unterstützung brauchen. Ab Klasse drei und vier geht das Testen schon zügiger.“

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Mit dem Test in der Schule sei man auch auf der sicheren Seite und nicht angewiesen auf Aussagen der Kinder oder Eltern. Die Hamburger Elternkammer sagt gegenüber der MOPO, dass die Schulen das Procedere schon geübt und für händelbar befunden hätten. „Da die Testungen in den  Grundschulen gut klappen, kann davon ausgegangen werden, dass dies an den weiterführenden Schulen erst Recht gut klappt“, sagt die Vorsitzende Alexandra Fragopoulos.

Hamburger FDP: Kritik an Schulsenator

Dass dies in der Schule nicht ohne Andrang möglich wäre, könne von Treuenfels-Frowein verstehen. Dass die Behörde aber den Schulen untersagt, rechtzeitige außerschulische Antigen- oder PCR-Tests für eine Unterrichtsteilnahme zu akzeptieren, sei „unverständlich“. So werde es Eltern verwehrt, ihre Kinder in dieser besonderen Situation zu begleiten. „Das ist herzlos von Senator Rabe.“

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