• Ein Augenzeuge fotografierte das Haus kurz nach der Explosion
  • Foto: Harder/hfr

Riesen-Knall erschüttert Hamburg: Das Rätsel um das explodierte Haus in Barmbek

Barmbek –

Großeinsatz der Feuerwehr: In einem Haus in der Hamburger Straße hat es gestern am frühen Morgen eine Explosion gegeben. Kilometerweit war die Druckwelle zu spüren. Die Feuerwehr konnte einen schwer verletzten Mann aus dem zerstörten Gebäude holen – er erlag später im Krankenhaus seinen Verbrennungen. Die Suche nach der Ursache läuft.

Noch viele Stunden nach der Explosion sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld: Das Gebäude an der Hamburger Straße, in dem Büros, Lager und ein Yogastudio beheimatet waren, ist teils eingestürzt. Das Dach und die oberen Stockwerke sind fast vollständig verschwunden, Trümmerteile liegen herum. Glassplitter sind bis auf die Nachbargrundstücke und auf die Gleise der U3 geschleudert worden.

Explosion in Hamburg: Lage zu Beginn „völlig unübersichtlich“

explodiertes Gebäude

Das Gebäude ist durch die Explosion teilweise eingestürzt. 

Foto:

Marius Röer

Montagmorgen gegen 4.30 Uhr hat es hier geknallt. Anwohner und Anwohnerinnen hörten die Detonation und spürten die Druckwelle – bis Winterhude war die Explosion zu spüren. Das Haus, das in zweiter Reihe nahe der U-Bahn-Station Dehnhaide steht, stand in Flammen, als die Einsatzkräfte ankamen. 

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„Es herrschte eine völlig unübersichtliche Lage“, berichtet ein MOPO-Reporter, der rund 20 Minuten nach der Explosion vor Ort war. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand ein Mann im ersten Obergeschoss an einem Fenster. Er wurde aus den Trümmern gerettet und mit lebensgefährlichen Verletzungen in die Unfallklinik Boberg gebracht. Dort starb er noch am Nachmittag an den Folgen seiner schweren Brandverletzungen. Nach MOPO-Informationen waren über 80 Prozent seiner Haut verbrannt. 

Die Suche nach möglichen weiteren Opfern wurde am frühen Abend eingestellt, da es keine Hinweise auf Personen gab, die sich noch im Gebäude befanden.

100 Beamte vor Ort – Explosionsursache noch unklar

Rauch über dem explodierten Gebäude

Rauch über dem explodierten Gebäude

Foto:

dpa/Blaulicht-News.de/Hamburg

In der Spitze waren mehr als 100 Einsatzkräfte vor Ort. Und besonders in den frühen Morgenstunden war die Stimmung sehr angespannt: Die Einsatzkräfte konnten einen Anschlag oder eine zweite Explosion zunächst nicht ausschließen – vorsichtshalber war auch ein Sprengstoffexperte am Einsatzort. Glücklicherweise blieb es bei der einen Explosion.

Schwierig war der Einsatz auch, weil nicht klar war, wie viele Menschen sich in dem Gebäude aufhielten und ob vielleicht noch weitere Verletzte von den Trümmern verschüttet worden waren. 

Nach Explosion: Trümmer und Splitter

Dämmwolle vom Dach, Glassplitter und Trümmer lagen überall auf der Straße verteilt.

Foto:

Marius Röer

Da die Rettungskräfte das Haus wegen akuter Einsturzgefahr nicht betreten konnten, wurde der Technische Hilfsdienst mit einem speziellen Ortungsgerät zu Hilfe geholt. Auch Spürhunde waren im Einsatz. Es brachen auch immer wieder kleinere Feuer aus, die die Feuerwehr löschen musste.

Wegen Einsturzgefahr: Linie U3 zwischen Barmbek und Mundsburg gesperrt

Die U-Bahn-Linie 3 war zwischen den Stationen Barmbek und Mundsburg am Montag seit Betriebsbeginn gesperrt. Da ungeklärt ist, ob Teile des Hauses auf die Gleise stürzen könnten, werden die Aufräumarbeiten weiter andauern. Der Streckenabschnitt bleibt daher laut Hochbahn auch am Dienstag bis Betriebsschluss gesperrt. Am Mittwoch soll dann der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden. 

Ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet. Auch die Hamburger Straße war zwischen den Straßen Dehnhaide und Adolph-Schönfelder-Straße vollständig gesperrt. Die Straßensperrungen und die Einstellung des U-Bahn-Verkehrs sorgten für massive Staus.

Nach Explosion: Trümmer könnten auf Gleise fallen

Es wird befürchtet, dass Gebäudeteile auf die Gleise fallen können.

Foto:

Marius Röer

Die Ursache für die Explosion ist noch unklar. In dem Haus gibt es keinen Gasanschluss. Statiker überprüften am Montag, ob Einsturzgefahr für die Ruine und für die Nachbargebäude besteht. Die Ergebnisse sollen am Dienstag bekannt gegeben werden.

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