„Meridian“-Masseur ein Vergewaltiger? Staatsanwältin fordert lange Haftstrafe
Ein Mann soll während der Massage in der Hamburger Wellness-Einrichtung „David Lloyd Meridian“ mehrere Frauen in ihrem Intimbereich berührt und sie teils mit einem Finger vergewaltigt haben. Nun geht der Prozess zu Ende.
Für die Vergewaltigung von mindestens zwei seiner Kundinnen beim Massieren in einem Hamburger Spa und weiteren sexuellen Übergriffen soll der 37-Jährige für drei Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Das forderte die Staatsanwältin am Dienstag in ihrem Plädoyer vor dem Landgericht Hamburg.
Der Angeklagte habe beiden Frauen beim Massieren der Oberschenkel einen Finger kurz in die Vagina gesteckt. Bei mindestens einer weiteren Frau habe es unerwünschte Berührungen im Intimbereich gegeben. Für alle sexuellen Übergriffe habe er den Überraschungsmoment für sich ausgenutzt.
Hamburg: Masseur wegen Vergewaltigung angeklagt – Haftstrafe gefordert
Keine der Frauen habe während der Massage Signale ausgesendet, an solchen Berührungen interessiert zu sein. Das hätten drei Zeuginnen glaubhaft vor Gericht versichert, betonte die Staatsanwältin.
Dass die Frauen nicht sofort auf die ungewollten Berührungen reagiert hätten, habe an deren Schock gelegen. Nur eine der drei Zeuginnen hatte die Massage nach dem Übergriff abgebrochen und den Masseur zum Gehen aufgefordert.
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Der Angeklagte sitzt seit rund acht Monaten in Untersuchungshaft. Davor war er der Staatsanwaltschaft zufolge etwa 14 Jahre lang als Masseur tätig.
Zwischen Oktober 2020 und Juni 2023 soll er bei mindestens fünf Frauen während der Wellnessanwendung sexuell übergriffig geworden sein. Die Taten hatten sich den Angaben zufolge an zwei verschiedenen Standorten von „David Lloyd Meridian“ in der Neustadt und im Alstertal (Poppenbüttel) ereignet.