Leicester gewinnt FA-Cup: Pokalfinale: Tuchel verliert mit Chelsea vor 21.000 Fans
Thomas Tuchel muss warten. Außenseiter Leicester City hat das 140. FA Cup Final gegen Chelsea 1:0 gewonnen – ein Traumtor von Youri Tielemans ließ die „Füchse“ zum allerersten Mal den ältesten Fußball-Pokal der Welt hochhalten.
Es war bei weitem nicht das höchstklassige Endspiel in der langen Geschichte des Wettbewerbs, aber es war dramatisch. Und es war mit Zuschauern. 21.000 Fans durften ins Wembley-Stadion, je 6000 beider Vereine, daneben vor allem Beschäftigte des Gesundheitsdiensts NHS aus London.
FA Cup: Leicester City besiegt Tuchel und Chelsea
Wie lange musste man darauf warten: Ein Stadionpublikum, das aufbraust, wenn der Außenseiter dabei ist, dem Favoriten ein Bein zu stellen. Hoffende, bibbernde, enttäuschte und glückselige Gesichter auf den Rängen.
Und staunende, als Tielemans in der 63. Minute unhaltbar aus 20 Metern zum Siegtor für Leicester abzog. Es war der erste, es blieb der einzige Schuss der „Füchse“ aufs Chelsea-Tor, der Rest war eine energische Verteidigung, zwei starke Paraden von Torwart Kasper Schmeichel und ein bisschen Glück mit dem Videobeweis.
Nach dem Rückstand brachte Tuchel eine Offensivkraft nach der anderen: Der Ex-Dortmunder Christian Pulisic (68.), Kai Havertz (75.) und Olivier Giroud (82.) konnten das Geschehen aber nicht mehr wenden. Giroud kam für Timo Werner, der gegen die kopfballstarke Leicester-Verteidigung glücklos blieb.
Schmeichel parierte bravourös gegen seinen einstigen Mitspieler Ben Chilwell (78.) und Mason Mount (87.). In der 89. Minute war er doch geschlagen, ausgerechnet durch ein Eigentor von Wes Morgan. Doch nach Videostudium pfiff Schiedsrichter Michael Oliver das Tor zurück – Chilwell hatte in der Vorbereitung haarscharf im Abseits gestanden. Nach dieser umstrittenen Entscheidung fand Chelsea nicht mehr zurück ins Spiel.
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„Davon habe ich schon als Kind geträumt“, konnte Schmeichel den Triumph kaum fassen: „Wenn du Dinge richtig machst, bekommst du einen Glauben daran, was du erreichen kannst.“ Sogar gegen einen Verein, der sich vor Wochen noch selbst zum Superligisten ernannt hat.