St. Pauli genießt Mallorca: „Realität wird uns wieder einholen”
Dieses Wasser war willkommen: Auf dem Trainingsplatz sprang die Sprinkleranlage an, um den Rasen auf der regenarmen Insel zu befeuchten. Ein deutlicher Kontrast zum Übermaß an Niederschlag in Hamburg, das die Übungsflächen des FC St. Pauli an der heimischen Kollaustraße unbenutzbar gemacht hat.
Um 11.09 Uhr stiegen die Spieler am Dienstag aus dem Bus, der sie die 35 Kilometer vom Steigenberger-Hotel Camp de Mar zur Ciutat Esportiva Antonio Asensio chauffierte, benannt nach dem 2001 verstorbenen Medienunternehmer und Besitzer des RCD Mallorca. Bevor die Übungen losgehen konnten, wurde Marcel Hartel noch von einigen Selfie-Jägern gestellt und Jackson Irvine erhielt einen Anruf von Ex-Torwart Antonio Reguero, mit dem er 2013/14 beim schottischen Erstligisten FC Kilmarnock zusammengespielt hatte. St. Pauli international …
140-Minuten-Einheit bei St. Paulis erstem Mallorca-Training
Trainer Fabian Hürzeler nutzte die guten Bedingungen für ein 140-minütiges Training als Vorbereitungs-Auftakt zum Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig am Sonntag. Neun gegen Sieben, Neun gegen Neun, Angriffskombinationen über die Flügel – nach einigen Aufwärmübungen wurde viel mit Ball agiert. Getreu dem Motto: Mehr eigene Lösungen finden – und mehr Wege, dem Gegner Schwierigkeiten zu bereiten. Sonne für uns, Schatten für die anderen.
Trainingsumzug der Kiezkicker wurde kontrovers diskutiert
Die Spieler genossen die Verhältnisse mit Blick auf den Gebirgszug Serra de Tramuntana, der zu Aufstiegsplänen geradezu einlädt. St. Paulis Teammanager Jonas Wömmel hatte sich die Bedingungen auf der Balearen-Insel vorab angeschaut, ehe der Kiezklub seinen ungewöhnlichen und kontrovers diskutierten Trainingsumzug in den Süden beschloss. Wobei eine komplette Fußballmannschaft mitsamt Ausrüstung fürs Athletiktraining auch in einem Steigenberger-Hotel durchaus für Aufsehen sorgt.
St. Pauli trifft am Sonntag auf Eintracht Braunschweig
In der „Sportstadt Antonio Asensio“ haben vor dem FC St. Pauli auch schon Inter Mailand und Chelsea trainiert. Ein kleines Stadion und vier weitere Spielfelder bieten den Mallorquinern genug Möglichkeiten, Teile der Anlage zu vermieten. Derzeit plant der Klub, auf dem Areal auch ein Nachwuchsinternat zu bauen.
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Vorerst dient Mallorca aber zur Verbesserung von Steilpass und Stimmung bei den Braun-Weißen. „Gute Anlage, schönes Wetter“, fasst Irvine kurz und knapp zusammen: „Das sind gute Bedingungen, um aus dieser Woche etwas herauszuholen.“ Der Kapitän weiß aber auch: „Es ist eine willkommene Abwechslung zu einem normalen Winter in Europa. Aber in ein paar Tagen wird uns die Realität wieder eingeholt haben.“ Dann kommt Braunschweig.