„Hässlicher Fußball“: Fußball-Legenden zerlegen die Bayern – Gerüchte um Flick
Der FC Bayern ist im Krisenmodus. Nach der deutlichen 0:3-Niederlage gegen Bayer Leverkusen folgte am Mittwochabend mit dem 0:1 im Champions-League-Achtelfinale gegen Lazio Rom der nächste herbe Rückschlag. Die negativen Stimmen rund um den Verein werden immer lauter. Nach der Partie in Rom nahmen sich zwei britische Fußball-Legenden die Bayern zur Brust – und sparten dabei nicht an Kritik. Im Gegenteil.
Der ehemalige Verteidiger von Manchester United, Rio Ferdinand (45), bemängelte große Probleme im Spielstil des deutschen Rekordmeisters: „Bayern spielt einen hässlichen Fußball. Er ist hässlich“, so die knallharte Bewertung Ferdinands, der auch für das Achtelfinal-Rückspiel gegen Lazio im März wenig Hoffnung auf eine Formverbesserung des deutschen Rekordmeisters hat: „Bayern fehlt das Selbstvertrauen, sie stecken in der Krise, und ich sehe nicht, dass sie vor dem Rückspiel da rauskommen werden.“
Müller sauer – Ferdinand und Hargreaves kritisieren Bayern
Ähnlich ernüchtert zeigte sich auch Thomas Müller nach dem Abpfiff: „Wir drehen uns im Kreis. Wir sind nicht zufrieden, das ist völlig klar, und ihr könnt auch von mir aus draufhauen“. Das taten nicht zuletzt die Legenden.
Der langjährige Bayern-Profi Owen Hargreaves (1997-2007) prognostiziert stürmische Zeiten für den FC Bayern und spart auch selbst nicht mit Kritik: „Auf jeden wird jetzt eingeschlagen, auf die Spieler, auf den Trainer, und das zurecht. Bayern war der Favorit, Thomas Tuchel ist ein Weltklasse-Trainer, die Spieler sind Weltklasse-Spieler. Wenn du für eines der großen Teams spielst, und du lieferst so eine Leistung ab, dann wird man kritisiert“, sagte der 43-Jährige und ist sicher: „Die Frustration bei Bayern wird riesig sein.“
Desolate zweite Halbzeit überschattet Beginn der Bayern
In Rom begannen die Bayern ordentlich und hatten durch Harry Kane, Jamal Musiala und Leroy Sané gute Chancen, um in Führung zu gehen. In Halbzeit zwei folgte dann aber ein starker Leistungsabfall, ehe das Spiel mit der Roten Karte für Dayot Upamecano (67. Minute) endgültig zugunsten der Römer kippte. Ciro Immobile verwandelte den Strafstoß, den Upamecano mit seinem brutalen Einsteigen verursacht hatte, zum entscheidenden 1:0.
Experte Ferdinand sieht allerdings noch einen kleinen Lichtblick am düsteren Münchner Gewitterhimmel: „Die beste Nachricht für sie ist, abgesehen davon, dass es nur 0:1 steht, dass das Rückspiel erst in drei Wochen stattfindet. Das gibt ihnen noch ein wenig mehr Zeit, um ihre Form wiederzufinden.“
Dass die Bayern ihre Form wiederfinden können, gilt es nun in den kommenden Bundesligapartien gegen Bochum, Leipzig und Freiburg zu beweisen, ansonsten könnten auch die Tage für Trainer Thomas Tuchel sehr bald gezählt sein. Nach übereinstimmenden Medienberichten wird er am Wochenende aber definitiv auf der Trainerbank sitzen.
Bericht: Bayern-Bosse wünschen sich Flick-Comeback
Und was passiert, wenn der 50-Jährige bald doch seinen Job verlieren würde? Laut Informationen der „Sport Bild“ gibt es in der Führungsetage der Bayern Stimmen, die sich ein Comeback von Hansi Flick beim deutschen Rekordmeister gut vorstellen könnten, sollte es mit Tuchel weiter bergab gehen. Der Triple-Coach kann sich nach seinem Aus als Nationaltrainer DFB im vergangenen Jahr demnach eine neue Herausforderung vorstellen.
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Für eine Rückkehr Flicks beim FC Bayern spricht, dass er sich zuletzt mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß ausgesprochen haben soll. Deren Verhältnis war durch die Entlassung des mittlerweile 58-Jährigen im Jahr 2021 negativ belastet. Das gilt auch für Flicks Beziehung zu Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der seinen Posten aber im Frühjahr 2023 räumen musste – was ein Flick-Comeback ebenfalls zumindest nicht unwahrscheinlicher macht.