Dreifachmord im Norden: Tatverdächtiger stellt sich – Ex-Frau hatte ihn schon angezeigt
Kiel/Dänischenhagen/Hamburg –
Nach dem Doppelmord im beschaulichen Dänischenhagen (Kreis Rendsburg-Eckernförde) hat sich ein 47-Jähriger am Mittwochabend bei der Polizei in Hamburg gestellt. Dort legte er ein schockierendes Geständnis ab und gab an, eine dritte Person erschossen zu haben.
Am Mittwochmorgen meldeten Anwohner Schüsse aus einem Haus am Rosenweg in Dänischenhagen. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an.
Nach Doppelmord: Polizei findet weitere Leiche
In dem Haus fanden die Beamten die Leichen einer vierfachen Mutter (43) und eines Mannes (53). Beide wurden erschossen. Wie die MOPO erfuhr, gehört das Haus einem bekannten Kite-Surf Profi. Er ist das 53 Jahre alte Opfer.
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Kurze Zeit später dann Großalarm im 15 Kilometer entfernten Kiel. Hier, im Brauereiviertel, wollen Zeugen einen weißen SUV gesehen haben. Nach einem solchen Auto hatte die Polizei gefahndet, weil Zeugen in Dänischenhagen angaben, dass kurz nach den Schüssen ein solcher Wagen den Tatort verlassen habe. Die Spur verlief sich aber.
Schütze stellt sich und gesteht weiteren Mord
Am späten Abend dann überschlugen sich die Ereignisse. In Hamburg meldete sich der 47-jährige Zahntechniker Hartmut F. aus Westensee bei der Polizei. Er wurde festgenommen und legte dann ein schockierendes Geständnis ab.
Er wies die Beamten auf einen ehemaligen Kiosk im Hasseldieksdammer Weg in Kiel hin. Dort soll eine weitere Leiche liegen. Und tatsächlich: Als die Kieler Beamten die Räume betraten, fanden sie einen toten Mann (52) auf, der mit mehreren Schüssen hingerichtet worden war.
Toter aus Kiel stammt aus persönlichen Umfeld des Täters
Die Kripo setzte das Puzzle zusammen. Demnach handelt es sich bei der Toten aus Dänischenhagen um die Ex-Ehefrau des mutmaßlichen Täters. Ob sie und das zweite Opfer ein Paar waren, war zunächst aber unklar, wie ein Polizeisprecher sagte. „Die beiden sind sehr gut miteinander bekannt. Aber ob sie ein Paar gewesen sind, wissen wir nicht.“
Der Getötete aus Kiel stamme aus dem persönlichen Umfeld des 47-Jährigen, sagte Oberstaatsanwalt Michael Bimler am Donnerstag. Zum Motiv kann die Polizei keine weiteren Angaben machen.
Tatverdächtiger soll seine Frau bereits mehrfach angegriffen haben
Wie der Leitende Staatsanwalt der MOPO bestätigte, lagen gegen den Tatverdächtigen bereits Strafanzeigen aus dem familiären Umfeld vor. Wie die MOPO erfuhr, ging es dabei um Körperverletzungsdelikte. Er soll seine Frau im Zuge der Trennung mehrfach angegriffen haben. Ob eine Verfügung nach dem Gewaltschutzgesetz ausgesprochen wurde, konnte die Staatsanwaltschaft nicht beantworten.
Täter war Sportschütze und besaß Waffen
Nach MOPO-Informationen ist der 47-Jährige Sportschütze und besaß mehrere Waffen. Seine Waffenbesitzkarte wurde aufgrund der Übergriffe auf seine Frau eingezogen.