Die Polizei stoppte einen Regionalexpress aus Rostock, um HSV-Ultras zu kontrollieren.
  • Die Polizei stoppte einen Regionalexpress aus Rostock, um HSV-Ultras zu kontrollieren.
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Nach Krawallen: Bundespolizei stoppt Zug mit HSV-Ultras – Personen kollabieren

Nach dem HSV-Auswärtsspiel im September des vergangenen Jahres in Elversberg kam es in Mannheim (Baden-Württemberg) zu schweren Auseinandersetzungen zwischen HSV-Ultras und Fans von Borussia Dortmund. Nun wurden daran beteiligte HSV-Fans identifiziert. Bundespolizisten stoppten am Samstagabend einen Zug mit rund 1000 Passagieren aus Rostock. Der Einsatz dauerte mehrere Stunden – dabei gab es auch Berichte von kollabierten Personen an Bord. Was die Beamten zu den Vorfällen sagen.

Laut Bundespolizei Karlsruhe kam es am 16. September des vergangenen Jahres am Mannheimer Bahnhof zu einem Aufeinandertreffen zwischen den Fans vom HSV und Borussia Dortmund. Die Hamburger kamen vom Auswärtsspiel in Elversberg, die Dortmunder aus Freiburg.

Ein Regionalexpress aus Rostock wurde am Bahnhof Bergedorf von der Polizei gestoppt, um eine Kontrolle an HSV-Fans durchzuführen. RUEGA
Ein Regionalexpress aus Rostock wurde am Bahnhof Bergedorf von der Polizei gestoppt, um eine Kontrolle an HSV-Fans durchzuführen.
Ein Regionalexpress aus Rostock wurde am Bahnhof Bergedorf von der Polizei gestoppt, um eine Kontrolle an HSV-Fans durchzuführen.

Polizei ermittelt wegen schweren Landfriedensbruch

Etwa 300 Personen sollen laut Polizei aufeinander losgegangen sein. Es gab Verletzte. Die Bundespolizei war mit mehreren Hundertschaften im Einsatz. „Wir ermitteln seither wegen Körperverletzung und schwerem Landfriedensbruch“, sagte ein Sprecher zur MOPO. Ein verabredetes Aufeinandertreffen war nicht auszuschließen.

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Viele der an der Massenschlägerei beteiligten HSV-Ultras konnten im Herbst zunächst unerkannt flüchten. Durch Videoaufnahmen konnten nach und nach ungefähr einhundert von ihnen ermittelt werden. Aus diesem Grund griff die Bundespolizei am Samstagabend nun durch. Gegen 18.30 Uhr wurde ein vom Auswärtsspiel in Rostock kommender Zug mit HSV-Ultras im Bahnhof Bergedorf gestoppt.

855 Personen überprüft – 400 Polizisten und „Super-Recognizer“ im Einsatz

Beamte von Landes- und Bundespolizei, darunter auch eine Spezialeinheit, betraten den Zug und führten 855 Personen in die vor dem Bahnhof aufgebaute Überprüfungsstraße. 31 Personen, die an den Krawallen in Mannheim beteiligt gewesen sein sollen, wurden identifiziert. Gegen sie werden Strafverfahren wegen schweren Landfriedensbruch und Körperverletzung eingeleitet.

Insgesamt rund 400 Beamte waren bis in die späten Abendstunden bei der groß angelegten Kontrolle im Einsatz. Ein „Super-Recognizer“ der Bundespolizei hatte schon im Vorfeld Verdächtige ausgemacht. Dabei handelt es sich um einen Beamten, der über ein hohes Maß an Erinnerungsvermögen verfügt und die Fähigkeit hat, sich Gesichter und Bewegungen überdurchschnittlich gut merken zu können. So kann er zum Beispiel Straftäter auch nach vielen Monaten zweifelsfrei identifizieren.

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Polizeioberrat Jan Müller (Mitte) leitete den Einsatz in Bergedorf. RUEGA
Nach schweren Krawallen im September 2023 in Mannheim. Polizei identifizierte HSV-Fans. Nun wuren sie in einem Zug aus Rostock gestot.
Polizeioberrat Jan Müller (mitte) leitete den Einsatz in Bergedorf.

Der Einsatzleiter Polizeioberrat Jan Müller: „Landfriedensbruch ist eine schwerwiegende Straftat, die die Sicherheit und den Frieden unserer Gesellschaft bedroht. Wir nehmen diese Straftaten äußerst ernst und setzen alle verfügbaren Ressourcen ein, um die Verantwortlichen zu identifizieren.“

„Stundenlang eingepfercht“: Betroffene in Zug empört – das sagt die Bundespolizei

Teile der Fan-Szene, die mit den Gewalttaten mutmaßlich nichts zu tun hatten, schienen unterdessen unter der Aktion zu leiden. Sie sind empört: Denn die polizeiliche Maßnahme habe über Stunden angedauert, die Klimaanlage sei ausgeschaltet und man sei in den Waggons eingepfercht gewesen, heißt es von Betroffenen. Es habe Kreislaufzusammenbrüche gegeben. Auch die WC-Anlagen im Zug seien nach dem häufigen Gebrauch während der Zufahrt in einem katastrophalen Zustand gewesen.

Ein Sprecher der Bundespolizei sagte dazu auf MOPO-Nachfrage, dass man bei Planung des Einsatzes von einer längeren Dauer ausgegangen ist und deshalb eigene Sanitäter vor Ort bereit gestellt hatte. Die seien auch wegen vereinzelt aufgetretener Kreislaufprobleme zum Einsatz gekommen. In die Klinik habe aber keiner transportiert werden müssen.

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