Brennpunkt Hauptbahnhof: Endlich hat Hamburg eine (soziale) Idee
Hamburg hat einen Plan für die katastrophalen Zustände am Hauptbahnhof. Und es sind mal nicht noch mehr Überwachungskameras oder neue Verbote, sondern Hilfsangebote für die Menschen, die den Anschluss an die Gesellschaft verloren haben und rund um die Drogeneinrichtung „Drob Inn“ gestrandet sind. Endlich ist offenbar die Erkenntnis im Senat angekommen, dass die reine Verdrängung von Drogenabhängigen und Obdachlosen aus dem Bahnhofsgebiet die Probleme nicht löst, sondern bloß verlagert.
Künftig sollen sogenannte „Sozialläufer“ gezielt auf die Betroffenen im Bereich des Bahnhofs zugehen, Angebote für verschiedene Gruppen in der Bahnhofsmission gebündelt werden. Es soll ein neues „Streetwork Mobil“ geben und es werden Wohnraumplätze für diejenigen bereitgestellt, die sich in besonders prekärer Lage befinden.
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Dass ein solches Maßnahmenpaket funktionieren kann, zeigt ein Blick in die österreichische Hauptstadt. In Wien gibt es die „Sozialläufer“, die in einem bestimmten Zeitraum als Ansprechpartner sichtbar sind, schon viele Jahre. Durch die integrative Arbeit wurde die Verelendung eingedämmt. Ich bin optimistisch, dass das hier auch gelingen kann. Viel übler kann es jedenfalls nicht werden.