Nach acht Jahren endlich fertig: Hamburgs sozialer Hafen öffnet wieder
Hamburgs sozialer Hafen kann wieder seine Pforten öffnen: Fast acht Jahre nach der Präsentation erster Umbaupläne ist die von ehemaligen Langzeitarbeitslosen betriebene Rathauspassage im Zentrum der Stadt fertig.
Sie wurde am Freitag bei einem Festakt von Vertretern aus Politik, Kirche und Zivilgesellschaft eingeweiht. Für den Publikumsverkehr öffnet die neue Rathauspassage den Angaben zufolge ihre Pforten erstmals am 20. März.
Hamburg: Rathauspassage öffnet wieder
„Herzstück des Sozialunternehmens ist die Beschäftigung von Menschen, die aufgrund von Schicksalsschlägen lange vom Erwerbsleben ausgeschlossen waren“, sagte Geschäftsleiter Björn Dobbertin laut einer Mitteilung. Sein Team begleite bis zu 45 ehemalige Langzeitarbeitslose auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben.
Nachdem die Rathauspassage über viele Jahre im S-Bahn-Sperrgeschoss zwischen Rathaus und Kleiner Alster ein fensterloses Nischendasein geführt hat, gibt es nun Fenster und Türen zum Wasser und zu den Alsterarkaden hin. Auf nun rund 1000 Quadratmetern sind neben der Gastronomie mit 85 Plätzen und einer Buchhandlung auch eine Tourismusinformation untergebracht.
„Die Rathauspassage Hamburg ist ein Vorbild für soziales Engagement in unserer Stadt“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher laut Mitteilung. Sie leiste einen wichtigen Beitrag, um Langzeitarbeitslosen neue Chancen auf Arbeit und Unabhängigkeit zu eröffnen. „Nach dem Umbau bietet die Rathauspassage eine moderne und herzliche Atmosphäre und einen schönen Blick auf die kleine Alster“, betonte der SPD-Politiker.
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Ursprünglich sollte die Sanierung bereits 2018 abgeschlossen sein. Erweiterungen und Kostensteigerungen verzögerten den eigentlichen Start des Umbaus jedoch bis 2019. Und dann kam die Corona-Pandemie, die das rund 4,5 Millionen Euro teure Projekt weiter verzögerte. Die Rathauspassage als gemeinnütziges Projekt geht zurück auf den früheren Diakonie-Chef und CDU-Abgeordneten Stephan Reimers. Eröffnet 1998 am „meistfotografierten Ort Hamburgs“ ist das Angebot in der Passage auf die Maßgaben „fair, sozial, nachhaltig und regional“ ausgerichtet. (dpa/mp)