Marcel Hartel und Johannes Egestein vor einem Freistoß im Spiel.
  • Reichen die Kräfte? Die St. Pauli-Profis um Johannes Eggestein (l.) und Marcel Hartel stehen vor der entscheidenden Saison-Phase.
  • Foto: WITTERS

„Du hast immer Träume“: Doch diese Gefahr lauert im heißen Finish auf St. Pauli

Er nennt es selbst seine „Lieblingsmetapher“. Immer wieder vergleicht Fabian Hürzeler eine Fußball-Saison mit einem Marathonlauf, das war auch am Mittwoch bei der Pressekonferenz vorm Gastspiel des FC St. Pauli auf Schalke nicht anders. Und der 31-Jährige warnte, um im Bild zu bleiben, vor dem Mann mit dem Hammer, der so viele Ausdauersportler zu dieser Phase des Rennens heimsucht.

Die Muskulatur sauer, der Energiehaushalt aufgebraucht. „Wir sind jetzt bei Kilometer 33 oder 34“, lautete Hürzelers Vergleich. „Es sind noch um die acht Kilometer bis zum Schluss. Und da entscheidet sich für einen Marathonläufer, wie er die Hürde nimmt.“

Hürzeler ermahnt St. Pauli-Profis: „Du musst stabil bleiben“

Die Phase jetzt sei entscheidend für die Mannschaft. „Da musst du stabil bleiben, die Widerstände annehmen und den inneren Schweinehund überwinden.“ Es sei die schwerste Phase der Saison, „weil du nicht nur gewinnen kannst, sondern auch etwas zu verlieren hast“.

Im Kiezklub-Fall die Tabellenführung, die derzeit mit sechs Punkten Vorsprung auf Verfolger Kiel und sieben auf den Rangdritten aus dem Volkspark noch gefühlt sehr umfangreich ausfällt. Und unterm Strich natürlich der Erstliga-Aufstieg, den Braun-Weiß vor Augen hat, aber eben keinesfalls schon sicher.

So motiviert Fabian Hürzeler seine Spieler beim FC St. Pauli

„Du hast immer Visionen, immer Träume im Leben, die dir Orientierung geben“, sagte Hürzeler in Bezug auf die erhoffte Erstliga-Rückkehr. Und es sei auch wichtig, die zu haben. Aber ihm ist klar, dass mit fortschreitender Dauer auch der Kopf eine entscheidende Rolle spielt. „Es gibt Dinge, die individuellen Spielern und Personen passieren, aber natürlich auch in der ganzen Dynamik der Gruppe“, wusste er. „Da musst du es schaffen, gemeinsam durchzugehen. Gemeinsam dann noch Kilometer 40 und 41 gesund und frohen Mutes zu erreichen, um dann den letzten Schritt zu machen.“

Seinen Schützlingen genau dies zu vermitteln, sei jetzt seine Aufgabe, und die sei „relativ simpel. Indem ich ihnen immer wieder aufzeige, was sie im letzten Spiel gut und schlecht gemacht haben. Indem ich dem Fokus auf die innerliche Arbeit im Training richte“. Auch in den Einzelgesprächen spreche er nicht über irgendwelche Zukunftsthematiken, sondern: „Wie können sie sich jetzt in diesem Moment, in dieser Trainingseinheit, an diesem Tag verbessern?“

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Darauf sei der Fokus gerichtet. Auf das Hier, auf das Jetzt. Damit der Mann mit dem Hammer beim FC St. Pauli ins Leere schlägt.

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