Bauarbeiter stehen auf einem Baugerüst an einer Baustelle in der Innenstadt.
  • Bauarbeiter stehen auf einem Baugerüst an einer Baustelle in der Innenstadt. (Symbolbild)
  • Foto: Marcus Brandt/dpa

„Übertrifft schlimmste Befürchtungen“: Wohnungswirtschaft klagt über diese Zahlen

Dass es unschön werden würde, damit haben die freien Immobilien- und Wohnungsunternehmen gerechnet. Doch angesichts der aktuellen Zahlen zur Bautätigkeit ist klar: Die schlimmsten Erwartungen wurden noch übertroffen. Auch der Blick nach vorne ist alles andere als rosig.

Die private Wohnungswirtschaft im Norden hat im vergangenen Jahr beim Neubau historische Einbrüche hinnehmen müssen. So hätten die Mitgliedsunternehmen des Landesverbands Nord des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) im vergangenen Jahr in Hamburg mit dem Bau von nur 770 Wohnungen begonnen – 85,3 Prozent weniger als im Jahr 2022, sagte der Vorstandsvorsitzende des Landesverbands, Sönke Struck, am Donnerstag. In Schleswig-Holstein sei der Baubeginn um 71,9 Prozent auf 556 Wohnungen abgestürzt, in Mecklenburg-Vorpommern um 58,4 Prozent auf gerade einmal 89 Wohnungen.

Hamburg: Wohnungswirtschaft verzeichnet historischen Einbruch

Der BFW Landesverband Nord hat rund 230 Mitgliedsunternehmen und verwaltet rund 180.000 Wohnungen. In Hamburg sind die Mitgliedsunternehmen den Angaben zufolge für mehr als 60 Prozent des Neubauvolumens verantwortlich. 

Dass es 2023 einen starken Rückgang geben würde, sei bereits zu erkennen gewesen, sagte Struck. „Aber dieser drastische Rückgang übertrifft unsere schlimmsten Befürchtungen.“ Grund seien die hohen Anforderungen an den Neubau. Sie verteuerten die Vorhaben derart, dass sie nicht mehr wirtschaftlich darstellbar seien und viele Unternehmen von Neubauten Abstand genommen hätten.

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Und Besserung sei vorerst nicht in Sicht, denn auch die Planungen für das laufende Jahr seien nahezu kollabiert. So wollten die Mitgliedsunternehmen in Hamburg 2024 mit dem Bau von lediglich 971 Wohnungen beginnen – 62 Prozent weniger als im Jahr zuvor, in Schleswig-Holstein mit 967 Wohnungen (minus 42,5 Prozent) und in Mecklenburg-Vorpommern mit 72 Wohnungen (minus 66 Prozent). (dpa/mp)

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